Politiker fordern Geldhilfen für Künstler und Clubs
Archivmeldung vom 14.03.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie kulturpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion im Bundestag, Simone Barrientos, fordert in der Corona-Krise unbürokratische Soforthilfe für freiberufliche Künstler. "Wie wäre es, wenn wir ihnen ein zeitlich begrenztes Bedingungsloses Grundeinkommen für sechs Monate zahlen, etwa 1.500 Euro im Monat, damit sie ihr Leben und ihre Miete weiter bezahlen können", sagte sie der "Welt".
In ihrem Büro träfen seit Tagen Hilferufe aus ganz Deutschland ein. "Die meisten Künstler wie Musiker, DJs, Schauspieler oder Comedians haben keine Rücklagen, um mit den Verdienstausfällen klarzukommen. Sie bekommen keine Aufträge mehr, vielleicht für viele Monate", sagte Barrientos.
Bisher diskutierte Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld greifen für Künstler nicht, da sie meist Freiberufler sind. Auch Kulturpolitiker anderer Fraktionen wollen Künstler und privatwirtschaftliche Kulturbetriebe wie Clubs, Konzerthallen, Theater und Kleinkunstbühnen unterstützen. Auf der nächsten Sitzung des Kulturausschusses im Bundestag am 25. März soll über umfangreiche Hilfspakete beraten werden. Ausschussvorsitzende Katrin Budde (SPD) sagte der "Welt": "Es gibt keine Blaupause für eine solche Situation, keinen Notfallplan." Die Unterstützung sollte "so unbürokratisch wie möglich" gestaltet werden. Johannes Selle, CDU, will sich für "Existenzbeihilfen für besonders betroffene Personen wie Künstlergruppen" einsetzen. Der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Erhard Grundl fordert "Kompensationen, Darlehen und Mikrokredite für Ausfälle." Dafür solle sofort ein Notfallfonds eingerichtet werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur