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Krankenkassen: Bisher nur wenige Rückkehrer

Archivmeldung vom 16.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Von der seit dem 1. April bestehenden Rückkehrmöglichkeit in die Gesetzliche Krankenversicherung machen weit weniger Nichtversicherte Gebrauch als von der Bundesregierung vorausgesagt. Das meldet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe).

Nach einer MZ-Umfrage sind es bundesweit nur einige Tausend. Die Bundesregierung hatte mit 200 000 bis 400 000 Menschen ohne Krankenversicherung gerechnet, denen mit diesem Teil der Gesundheitsreform wieder Versicherungsschutz geboten werden sollte.

Bei der Barmer Ersatzkasse und der Techniker Krankenkasse (TK) sind es bundesweit jeweils etwa 1 000. Die DAK zählte 2 000 und die bundesweit vier größten Betriebskrankenkassen zusammen 500 Rückkehrer.

Seit dem 1. April besteht eine Krankenversicherungspflicht für alle ehemals gesetzlich Versicherten, gleich aus welchen Gründen sie ihren Versicherungsschutz verloren haben. Die Kassen, bei denen die Betreffenden zuletzt versichert waren, sind dazu verpflichtet, sie wieder aufzunehmen. Seit dem 1. Juli gibt es auch eine Rückkehrmöglichkeit für ehemals privat Versicherte in die privaten Kassen. Doch auch hier ist die Nachfrage bislang sehr verhalten, wie eine Sprecherin des Verbandes der der privaten Krankenversicherung der MZ bestätigte.

Das Bundesgesundheitsministerium erklärt die geringe Nachfrage damit, dass "wohl vor allem junge und gesunde Selbständige Beiträge sparen wollten", so ein Ministeriumssprecher. Sie würden offenbar ausloten, wie lange sie die Neuregelung umgehen könnten. Die Kassen bezweifeln dagegen, dass die Zahl der Nichtversicherten, die das Ministerium nennt, realistisch ist. "Wir können sie für unser System nicht nachvollziehen", sagt Matthias Tietz, Sprecher des Landesverbandes Ost der Betriebskrankenkassen. "Es scheint bei diesem Thema eher um politischen Symbolcharakter zu gehen." Auch Dirk Bunzel, Sprecher der Barmer in Sachsen-Anhalt meint, "dass die Zahl der Menschen ohne Versicherungskarte möglicherweise überschätzt wurde".

Wer die Rückkehr in die Gesetzliche Krankenversicherung verzögert, muss mit Sanktionen rechnen. Nicht nur, dass er die Beiträge rückwirkend ab April bezahlen muss. Ihm drohen auch Mehrkosten. Laut Bundesgesundheitsministerium wird pro Monat ein Säumniszuschlag von fünf Prozent des Beitrages fällig.

Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung

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