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Lobby kämpft trotz Getreideknappheit für Biosprit

Archivmeldung vom 27.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk
Bild: Freepik / WB / Eigenes Werk

Trotz globaler Nahrungsmittelengpässe kämpft die Biokraftstofflobby für die Verwendung von Getreide für Benzin und von Ölen für Diesel. Die Sicherung der Energieversorgung sei so komplex, "dass wir uns alle Optionen offenhalten sollten", sagte Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Deutschlandchefin beim US-Nahrungsmittel- und Agrarkonzern ADM und Präsidentin des Ölsaatenverbandes Ovid, dem "Spiegel".

Die Branche verfüge über ein "funktionierendes System" aus Biokraftstoffen aus Öl und Ethanol: "Vielleicht haben wir als Lobby versagt, das klarzumachen." Durch den Regierungswechsel habe sich die Lage für die Industrie verschlechtert.

"Wer glaubt, dass durch ein Abwürgen der Biokraftstoffe in Deutschland auch nur ein Liter mehr Speiseöl im Regal steht, der verkennt die Realität", so Kleinschmit. Bei der Produktion von Biokraftstoff entstünden pro Liter gut 1,5 Kilogramm Pflanzenprotein, was als Tierfutter und künftig in pflanzlichen Lebensmitteln eingesetzt werde. Mit dem Ukraine-Krieg waren Ölsaaten- und Biosprit-Anbieter unter Druck geraten. Die Welthungerhilfe forderte einen Produktionsstopp. Die Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern beschloss im Mai, Biosprit solle mittelfristig nur noch aus Reststoffen hergestellt werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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