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Hanaus OB will lückenlose Aufklärung des Anschlags vom 19. Februar

Archivmeldung vom 23.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Claus Kaminsky (2018)
Claus Kaminsky (2018)

Foto: Bodow
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) fordert Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, für eine lückenlose Aufklärung des Anschlags vom 19. Februar zu sorgen. "Für die Hinterbliebenen der Opfer des Anschlags von Hanau, aber auch für die gesamte Stadtgesellschaft ist wichtig, dass lückenlos aufgeklärt wird", sagte Kaminsky dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Kaminsky weiter: "Der Abschlussbericht des Bundeskriminalamts muss jetzt auf den Tisch." Die Familien müssten wissen: "Wurden Fehler gemacht, hätte der Anschlag verhindert werden können?" Darüber müssten die Ermittlungsbehörden informieren. "Wenn es Fehler gab, müssen sie eingestanden werden, nur so ist Trauerarbeit möglich", sagte Hanaus OB.

Das beginne mit der Frage, warum der Täter legal Waffen besitzen durfte, obwohl er seinen Verfolgungswahn und seinen Rassismus bereits Monate zuvor in Anzeigeschreiben an die Staatsanwaltschaft Hanau und die Bundesanwaltschaft öffentlich gemacht habe, so der Bürgermeister. "Es geht weiter mit dem Tatgeschehen am 19. Februar selbst. Ich bin gespannt, was Bundesinnenminister Horst Seehofer dazu sagen kann."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfängt Hinterbliebene des mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlags, bei dem in Hanau zehn Menschen wurden. An dem Termin im Berliner Schloss Bellevue wird auch Seehofer teilnehmen. Kaminsky begleitet die Hinterblieb enen. Er sagte dem RND: "Vom Bundespräsidenten erwarte ich, dass er die tödliche Gefahr durch den tief wurzelnden Rechtsextremismus klar benennt. Der Anschlag vom 19. Februar ist für unsere Stadt eine Zäsur, er ist für uns singulär. Aber vom NSU bis zum Mord an Walter Lübcke und den Angriff auf die Synagoge in Halle - die grausame Hintergrundmusik ist stets gleich, sie stammt von zumindest geistig miteinander vernetzten Rechtsextremisten", sagte der SPD-Politiker.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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