Flixbus-Chef will Mehrwertsteuer-Senkung für Fernbus-Reisen
Archivmeldung vom 19.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttVor der entscheidenden Sitzung des Klimakabinetts der Bundesregierung fordert der Gründer und Chef des Münchener Fernbus-Unternehmens Flixbus, André Schwämmlein, eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Fernbus-Tickets. In der aktuellen Diskussion um ökologischen Fernverkehr stehe vor allem die Bahn im Fokus, sagte Schwämmlein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Wir erwarten aber schon, dass die Einordnung für klimafreundliche Verkehre anhand der Daten des Umweltbundesamtes erfolgt - und denen zufolge ist der Fernbus das klimafreundlichste Verkhersmittel, muss also auch entsprechend berücksichtigt werden", so der Flixbus-Chef weiter. Der Fernbus weise den niedrigsten CO2-Ausstoß aller Verkehrsträger auf. Während die Züge der Deutschen Bahn bis ins Jahr 2038 klimaneutral fahren sollen, will der Flixbus-Chef dieses Ziel mit seinem Unternehmen bereits 2030 erreichen. "Aktuell sind wir der Deutschen Bahn ein kleines bisschen voraus", sagte Schwämmlein.
Den Dieselmotor der Fernbusse könnten künftig Elektro- und Wasserstoffantriebe ersetzen. Zurzeit seien beide Technologien aber noch keine "Ideallösung". Im Stromnetz gebe es noch viel Kohlestrom und grüner Wasserstoff existiere noch nicht, so der Flixbus-Chef. "Gerade bei Langstrecken denken wir aber, dass Wasserstoff eine Lösung sein kann", sagte Schwämmlein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bis sich diese neuen Technologien durchsetzen, setze Flixbus auf die Kompensation des CO2-Ausstoßes. Höhere Preise erwartet der Flixbus-Gründer wegen der Anstrengungen für Klimaneutralität aber nicht: "Man kann gar nicht viel mehr verlangen", sagte Schwämmlein. Seit 2018 testet das Unternehmen E-Fernbusse von chinesischen Herstellern in Frankreich und Deutschland.
Quelle: dts Nachrichtenagentur