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Institut der Deutschen Wirtschaft kritisiert Armutsstudie

Archivmeldung vom 09.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Benjamin Thorn  / pixelio.de
Bild: Benjamin Thorn / pixelio.de

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) kritisiert die Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach das Armutsrisiko von Familien mit Kindern höher als bislang gedacht sei. Dies liege vor allem daran, dass gemäß der neuen Berechnungsmethode die Armutsschwelle deutlich höher ausfalle als früher, teilte das IW am Freitag mit. Die Autoren der Bertelsmann-Studie hatten sich gerade dafür gerühmt, dass die Ergebnisse dank einer neuen Methodik realistischer seien.

Arme Familien seien bisher reicher gerechnet worden als sie tatsächlich sind. Konkret heißt das: Ein Alleinstehender gilt nach der "Bertelsmann-Methode" bis zu einem Einkommen von 1.168 Euro monatlich als armutsgefährdet, nach der konventionellen Methode nur bis rund 1.000 Euro, so das Institut der Deutschen Wirtschaft. Weil die Grenze, ab der jemand als "arm" gilt, entscheidend ist, streiten sich die Forscher nun um jeden Euro bei der Berechnung. So monieren die Wissenschaftler vom IW, die Bertelsmann-Studie vernachlässige beim betrachteten Einkommen die Rolle des Sparens und unterstelle, dass ein gesparter Euro für jeden Haushalt den gleichen Wert habe, unabhängig davon, wie viele Personen im Haushalt leben. "Wird das gesparte Geld aber ausgegeben, ist spätestens dann die Anzahl der Personen im Haushalt entscheidend", so das IW - und da gibt es Kostenersparnisse gegenüber Single-Haushalten, von denen alle Familien profitieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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