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Hamburger Datenschützer spekuliert über Angriff "aus dem Ausland"

Archivmeldung vom 05.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar hat sich angesichts der Veröffentlichung von Daten Hunderter Politiker und Prominenter alarmiert gezeigt. "Es ist wahrscheinlich, dass es sich um eine politisch motivierte Gruppe handelt, die möglicherweise aus dem Ausland gesteuert wird", sagte Caspar dem "Handelsblatt".

Der Umfang der gehackten Daten sei immens. "Auch wenn keine öffentlichen relevanten Informationen betroffen sein sollten, ist der Schaden, der mit der Veröffentlichung persönlicher Informationen für den einzelnen Betroffenen entstehen kann, gleichwohl erheblich", so Caspar. "Daten, die einmal in das Netz gestellt wurden, lassen sich dort kaum mehr beseitigen." Die Nutzung von unterschiedlichen Plattformen, die freie Zugänglichkeit und die Kopierbarkeit erschwerten dies. Caspar kritisierte in diesem Zusammenhang die Informationspolitik der Sicherheitsbehörden. "Wenn bei den Bundesbehörden bereits am Donnerstag bekannt war, dass es diesen Hack gibt, wäre es angebracht gewesen, die Datenschutzbehörden hiervon zeitig in Kenntnis zu setzen", sagte er.

"Gerade wenn es darum geht, dafür zu sorgen, dass Accounts auf Plattformen gesperrt werden, um den Zugriff auf die personenbezogenen Daten zu verhindern, haben die Aufsichtsbehörden im Bereich des Datenschutzes die Instrumente, um dies – zumindest bei bekannten Plattformen wie Twitter – durchzusetzen." Der Schutz der Rechte Betroffener dürfe nicht davon abhängig sein, dass die einzelne Behörde davon aus den Medien erfahre. Die schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Marit Hansen sieht in dem massiven Datenklau einen "Weckruf für mehr Datenschutz und IT-Sicherheit in der Datenverarbeitung". "Während Regierungsnetzwerke üblicherweise mit besonderem Aufwand abgesichert werden, sind die Accounts in Sozialen Medien oft nicht besonders gut geschützt", sagte Hansen dem "Handelsblatt". "Auch wenn kein superintelligenter Hack hinter diesem Angriff stehen sollte, ist es für viele der Accounts möglich, mit etwas Fleiß und Dreistigkeit Zugang zu den Daten zu erlangen."

Zu einfache Passwörter ließen sich erraten. Noch schlimmer sei es, wenn immer dasselbe Passwort für mehrere Accounts verwendet werde. "Loggen sich die Nutzer nicht aus, besteht die Gefahr, dass Unberechtigte die Verbindung übernehmen", warnte Hansen. Einige Soziale Netzwerke speicherten die Daten so auf den Servern ab, dass ein direkter Zugriff per Link, vorbei an jedem Zugriffskontrollsystem, ermöglicht werde. "Und viele Soziale Netzwerke litten in letzter Zeit unter Datenpannen, so dass zentral gespeicherte Daten in fremde Hände gelangt sind."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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