Redenschreiber-Affäre setzt Rüttgers unter Druck
Archivmeldung vom 27.09.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie CDU in Baden-Württemberg fordert NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf, seinen Redenschreiber zu entlassen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Baden-Württemberg, Stefan Mappus, sagte der Zeitung Rheinische Post (Donnerstagsausgabe): "Wenn der Redenschreiber einer meiner Mitarbeiter wäre, dann wäre er nicht mehr an seinem Arbeitsplatz."
Rüttgers' Redenschreiber hatte unter einem Pseudonym abwertende Artikel über den badenwürttembergischen Regierungschef Günther Oettinger (CDU) in einer Zeitung der dortigen Landesregierung veröffentlicht. Baden-Württembergs CDU-Generalsekretär Thomas Strobl forderte Rüttgers auf, den "pikanten Fall nachsichtslos aufzuklären" und daraus "die angemessenen Konsequenzen" zu ziehen. Werner Raab, CDU-Landtagsabgeordneter aus Ettlingen, nennt das Verhalten der Düsseldorfer Staatskanzlei in der Affäre "unprofessionell". "Ich war früher Redenschreiber für die Landesregierung in Baden-Württemberg", sagte der Unions-Politiker. "Wenn ich unter falschem Namen andere CDU-Funktionsträger angegriffen hätte, hätte ich am nächsten Tag den Hut nehmen müssen." Rüttgers' Redenschreiber hatte Oettinger in Zeitungsartikeln attestiert, er sei "schlecht informiert, schlecht beraten, schlecht vernetzt". Die NRW-Staatskanzlei hatte eine "arbeitsrechtliche Prüfung" angekündigt. Dies sei "wachsweich", sagte der Illinger CDU-Abgeordnete Winfried Scheuermann.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post