Laschet stellt Kriterien für nächsten Außenminister auf
Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hat Kriterien genannt, die der Außenminister einer schwarz-roten Bundesregierung seiner Ansicht nach erfüllen müsste. "Der nächste Außenminister muss mit jedem reden und gemeinsame Lösungen suchen", sagte der frühere Kanzlerkandidat der Union den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"In Europa gibt es rechtspopulistischen Regierungen, und in der
UN-Vollversammlung sind drei Viertel autoritäre Staaten oder Diktaturen.
Es hilft nicht, Gesprächspartner moralisch abzuwerten." Außenpolitik
heiße auch, Lösungen mit schwierigen Partnern zu erreichen.
Laschet
wird selbst als Nachfolger von Annalena Baerbock (Grüne) gehandelt.
"Außenpolitik hat mich in meinen unterschiedlichen Funktionen immer
begleitet - im Europaparlament, aber auch als Regierungschef eines
großen Bundeslandes und als jemand, der sich um das Amt des
Bundeskanzlers beworben hat", sagte er auf die Frage, ob ihn das Amt des
Außenministers reize. Die Europapolitik, die Beziehungen zu Frankreich
und zu Israel hätten ihn "seit frühester Jugend geprägt". Er werde sich
aber "nicht um Ämter bewerben", fügte Laschet hinzu.
Zugleich
machte der einstige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen deutlich,
dass erstmals seit 1966 wieder die Union den Außenminister stellen
könnte. "Traditionell bekommt der kleinere Koalitionspartner das
Auswärtige Amt. Aber wir sind jetzt in einer Lage, in der das
Verteidigungsministerium besondere Wertschätzung genießt", sagte er.
"Insofern ist das Außenministerium nicht mehr zweite Priorität nach dem
Kanzler. Ob es bei der Union landet und wer es dann übernimmt, wird
möglicherweise erst in der letzten Verhandlungsnacht entschieden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur