Umwelthilfe fürchtet Interessenkonflikt durch Werft-Rettung
Archivmeldung vom 24.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach der Ankündigung von Kanzler Olaf Scholz (SPD), die in finanzielle Schieflage geratene Meyer Werft durch einen Einstieg von Land und Bund zu retten, warnt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vor einem Zielkonflikt zwischen staatlicher Klimaschutz- und Wirtschaftspolitik.
"Der ungebremste Boom von Schiffsreisen auf immer größeren
Kreuzfahrtschiffen belastet das Klima und die Luftqualität mit besonders
hohen Abgasemissionen aus der praktisch ausschließlichen Verbrennung
fossiler Energieträger", sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).
"Der geplante
Einstieg von Bund und Land Niedersachsen bei der Meyer Werft wird die
Regierungen in einen Interessenskonflikt bringen", so der Umweltschützer
weiter. "Für Bund und Land tritt dann die eigentliche Aufgabe der
strengeren Regulierungen in den Hintergrund und der wirtschaftliche
Erfolg der 'staatlichen Schiffswerft' in den Vordergrund."
Es
gebe bereits mehre Präzedenzfälle, an denen sich die Folgen staatlicher
Verflechtung mit klimaschädlicher Industrie ablesen ließen, sagte Resch
weiter. "Die Beispiele der Staatsbeteiligung bei Volkswagen oder aktuell
die verheerenden Umweltbelastungen der staatseigenen PCK-Ölraffinerie
in Schwedt sind ein warnendes Beispiel", erklärte der
DUH-Geschäftsführer.
Aufgabe der Bundesregierung sei der
schnellstmögliche Ausstieg aus den fossilen Industrien. "Mit dem
Einstieg als Eigner einer der größten Schiffswerften verabschiedet sich
die Ampel-Regierung in einem weiteren Wirtschaftsbereich vom Klimaschutz
und ihrer Verpflichtung zur Verbesserung der Luftqualität", mahnte
Resch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur