Piraten-Vorstand: Interne Querelen von Medien "aufgebauscht"
Archivmeldung vom 11.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDas Mitglied im Bundesvorstand der Piratenpartei, Matthias Schrade, hat die parteiinternen Streitigkeiten relativiert und vor allem den Dauerstreit zwischen dem Bundesvorstand und der Berliner Landtagsfraktion heruntergespielt. "Leider konzentrieren sich die Medien auf die - meist aufgebauschten - internen Querelen, beachten die tatsächliche sehr gute Arbeit der Piratenfraktion aber kaum", sagte Schrade "Handelsblatt-Online".
In die internen Angelegenheiten der Berliner Piraten werde sich die Parteispitze nicht einmischen. "Zu kritisieren sind unsererseits lediglich die Ausfälle einzelner Mitglieder der Fraktion gegen den Bundesvorstand oder unsere Beauftragten", sagte Schrade und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass sich dieses Thema durch die anstehenden persönlichen Gespräche beilegen lässt." Teile des Berliner Landesverbandes der Piratenpartei hatten die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Bundesvorsitzenden Sebastian Nerz gesucht und diesen aufgefordert, sich nicht in verbandsinterne Angelegenheiten einzumischen.
Verständnis äußerte Schrade hingegen für die von der Nachwuchsorganisation Junge Piraten (JuPis) angestoßene Debatte über Sexismus und Rassismus in der Partei. "Wir haben uns in den letzten Monaten bereits intensiv um die angesprochenen Themen gekümmert", sagt der Piraten-Vorstand. Nach Auffassung der JuPis müsse jedoch noch mehr getan werden. "Womit die JuPis grundsätzlich auch recht haben, denn jeder Vorfall ist einer zu viel."
Gleichwohl habe sich die Kritik der Jungen Piraten keineswegs allein gegen die Parteiführung und insbesondere nicht gegen den Bundesvorstand gerichtet. "Vielmehr haben die JuPis hier die gesamte Partei angesprochen, um für eine interne Diskussion zu sorgen."
Die Nachwuchspiraten hatten am Wochenende auf ihrer Homepage einen offenen Brief veröffentlicht, in dem die Diskriminierung von Frauen und Ausländern in der Partei angeprangert wird. Als Beispiel werden ein paar besonders rüde Kommentare aus Diskussionen in Nutzerforen der Partei aufgeführt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur