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ICE-Pläne drohen das Ruhrgebiet abzuhängen

Archivmeldung vom 07.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Erich Westendarp / pixelio.de
Bild: Erich Westendarp / pixelio.de

Das Ruhrgebiet droht auf einer der wichtigsten Fernverkehrsstrecken der Deutschen Bahn ins Hintertreffen zu geraten. Im Zuge des geplanten "Deutschland-Taktes" der Bahn AG steht nach Informationen der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung zur Debatte, dass die bislang stündliche Direktverbindung der Revier-Kernstädte Duisburg, Essen und Bochum über Hannover nach Berlin auf einen Zwei-Stunden-Takt schrumpfen soll.

Dieses Szenario geht aus einem Brandbrief aller 17 SPD-Bundestagabgeordneten aus dem Ruhrgebiet an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla hervor, der der WAZ vorliegt. Demnach soll der bisher stündlich durchs ganze Revier fahrende ICE 10 nur noch in Dortmund alle 60 Minuten halten. Von dort soll dann nur noch jeder zweite aus Berlin kommende Zug über die Ruhrschiene nach Düsseldorf fahren. Die Strecke Dortmund-Wuppertal-Köln würde ebenfalls nur noch jede zweite Stunde bedient. Auch Hagen soll nur noch alle zwei Stunden angefahren werden.

Der Sprecher der Ruhrgebiets-Abgeordneten, Michael Groß, zeigte sich bestürzt angesichts der Pläne. "Es kann nicht sein, dass das Ruhrgebiet still und heimlich vom Rest der Republik abgekoppelt werden soll. Ich erwarte vom Verkehrsminister und von der Deutschen Bahn schnellstmögliche Aufklärung", sagte Groß der WAZ. Der Stundentakt vom Ruhrgebiet nach Berlin müsse unbedingt erhalten bleiben. Ein Zwei-Stunden-Takt sei eine "nicht hinnehmbare Verschlechterung".

Die Bahn AG wollte sich zu konkreten Linienkonzepten gestern nicht äußern.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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