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Grüne wollen bei Regierungsbeteiligung nicht Juniorpartner sein

Archivmeldung vom 10.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bündnis90 / Die Grünen: bei der überwältigenden Mehrheit der deutschen Bevölkerung in der Dauerkritik (Symbolbild)
Bündnis90 / Die Grünen: bei der überwältigenden Mehrheit der deutschen Bevölkerung in der Dauerkritik (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Grünen erheben einen Führungsanspruch in der nächsten Bundesregierung. "Wir haben nicht vor, wie in Österreich als Juniorpartner eingepreist zu werden", sagte Grünen-Chef Robert Habeck der "taz". "Wir wollen die nächste Bundesregierung definieren", sagte er. Grünen-Chefin Baerbock erklärte: "Den gestalterischen Führungsanspruch fürs Land, den haben wir, na klar."

Die Grünen feiern an diesem Wochenende die Gründung der Partei in Westdeutschland vor 40 Jahren und in Ostdeutschland vor 30 Jahren. Beide Vorsitzende vermieden es, ausdrücklich eine Kanzlerkandidatur anzukündigen. Die Zeiten änderten sich rasant, sagte Baerbock. Deshalb sollten die Grünen jetzt keine Kanzlerkandidatur ausrufen. "Natürlich wird es auch nach der nächsten Wahl nur einen Kanzler oder eine Kanzlerin geben", sagte Baerbock. "Wenn wir vor der Bundestagswahl so gut dastehen, dass wir eine Chance haben, das Land zu führen, werden wir alles Relevante regeln."

Die Doppelspitze der Grünen grenzte sich von prominenten Politikern in anderen Parteien wie Wolfgang Schäuble und Angela Merkel in der CDU oder Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder in der SPD ab. "Diese historischen Duos teilten sich die Macht auf", sagte Habeck. "Das kurze Arrangement von Lafontaine und Schröder war arithmetisch. Der eine Kanzleramt, der andere Riesenministerium. Der eine Genosse der Bosse, der andere Linker. Die Logik lautet: Wenn der eine gegen den anderen agiert, weiß man nicht, wer überlebt."

Er und Baerbock wollten es anders machen und Vertrauen etablieren. Baerbock und Habeck grenzten sich auch von den bisherigen Vorsitzenden in der eigenen Partei ab. "Früher gab es zwei Vorsitzende. Mit zwei Teams und zwei Büroleitern. Durch das Haus lief eine unsichtbare Wand", sagte Baerbock. Jetzt arbeite die Doppelspitze eng zusammen. Habeck gab zu, man müsse es auch erdulden, wenn Baerbock ihm die Show stehle und umgekehrt. Man müsse den Partner permanent im Blick haben, sagte Baerbock. "Deshalb ist Teamsport schwieriger, macht aber auch mehr Spaß."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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