Kubicki kritisiert Scholz für Medienschelte
Archivmeldung vom 09.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vizepräsident des Bundestags, Wolfgang Kubicki (FDP), kritisiert Kanzler Olaf Scholz (SPD) für seine Kritik an der Berichterstattung über die Ampel-Regierung. "Gute Politik erklärt sich von selbst", sagte Kubicki dem "Tagesspiegel".
Auch Grünen-Politiker Anton Hofreiter kritisierte Scholz' Äußerung:
"Natürlich kann man diskutieren, ob medial manchmal zu viel über die
Performance und zu wenig über Inhalte berichtet wird." Es sei aber nicht
die Rolle von aktiven Politikern, diese Debatte zu führen.
Scholz
hatte gegenüber dem "Tagesspiegel" beklagt, die Bürger würden nicht
ausreichend über die Arbeit der Ampel-Regierung informiert. "Zu oft wird
nur berichtet: Wer tritt wie auf? Wer benimmt sich daneben? Wer sieht
hübsch aus oder formuliert besonders clever?", sagte Scholz und
ergänzte: "Wir machen hier aber keine neue Folge von "Gute Zeiten,
schlechte Zeiten" - es geht doch um Politik."
Der
Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Mika
Beuster, wies den Vorwurf des Kanzlers scharf von sich: "Aufgabe eines
Bundeskanzlers ist es, Politik zu machen, zu erklären und die Fragen von
Journalisten zu beantworten", sagte Beuster dem "Tagesspiegel". Dies
sei die "Bringschuld" eines Kanzlers.
Weiter sagte Beuster: "Der
Eindruck entsteht: Scholz duckt sich vor kritischen Fragen weg. Die
Probleme auf die Journalisten abzuwälzen, ist dem Amt des Bundeskanzlers
unwürdig - denn er trägt schließlich die Verantwortung für seine
Politik. Massive Medienschelte wird seine Umfragewerte nicht nach oben
schießen lassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur