Habeck sieht Grüne als "Opfer des Abstimmungsverhaltens von Merz"
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck gibt CDU-Chef Friedrich Merz und der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD die Schuld für das schwache Wahlergebnis seiner Partei. "Wir sind Opfer des Abstimmungsverhaltens von Friedrich Merz, der jetzt die Ränder gestärkt hat", sagte Habeck am Sonntag den Sendern RTL und ntv.
"Das muss man sich auch mal klarmachen, dass das Verhalten der Union
dafür gesorgt hat, dass die demokratische Mitte bisschen schwächer
geworden ist." Ob Merz das Land zusammenführen könne, sieht Habeck mit
Skepsis. "Ich habe Zweifel. Die Reden, die er gehalten hat, das
Abstimmungsverhalten, das scheint mir alles unsortiert zu sein. Aber
jetzt ist der Wahlkampf vorbei und er hat die Chance, sich zu beweisen,
aber der Kanzler braucht jetzt ein Land, der das Land zusammenhält und
zusammenführt."
Jette Nietzard, Co-Bundessprecherin der Grünen
Jugend, äußerte sich dagegen optimistisch zum Wahlergebnis: "Die Grünen
sind als einzige Partei der Ampel-Koalition nicht abgestraft worden.
Trotzdem wäre mehr drin gewesen", sagte sie dem Nachrichtenmagazin
Politico.
"Erfolgreich sind wir dann, wenn wir konsequent zu
eigenen Überzeugungen stehen", so Nietzard weiter. "Wir müssen uns noch
stärker für soziale Politik einsetzen." Debatten könne man auch aus der
Opposition heraus prägen, hob die Grünen-Politikerin hervor. "Das haben
wir bereits 2019 mit der Klimabewegung unter Beweis gestellt. Opposition
ist kein Trostpreis."
Quelle: dts Nachrichtenagentur