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Wahltrend: SPD und Union legen zu, AfD rutscht ab

Archivmeldung vom 01.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Der Ausgang der Bundespräsidentenwahl in Österreich hat sich auch auf die politische Stimmung in Deutschland ausgewirkt. Nachdem der Rechtspopulist Hofer überraschend verlor, stabilisierten sich die Werte für die beiden Parteien der Großen Koalition in Deutschland.

Im stern-RTL-Wahltrend gewann die Union aus CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu auf 34 Prozent, die SPD verbesserte sich ebenfalls um einen Punkt auf 21 Prozent. Die AfD dagegen musste mit einem Rückgang um zwei Prozentpunkte auf 10 Prozent einen spürbaren Dämpfer hinnehmen. Die spätere Äußerung von AfD-Vize Gauland über den Fußballer Boateng hatte darauf jedoch keinen Einfluss mehr. Die Grünen büßten einen Prozentpunkt ein und liegen jetzt bei 13 Prozent, während die Linke weiterhin bei 9 Prozent bleibt und die FDP bei 6 Prozent stagniert. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 7 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.

Bei der Kanzlerpräferenz legte Angela Merkel im Vergleich zur Vorwoche wieder um zwei Prozentpunkte zu, während Sigmar Gabriels Wert unverändert bleibt. Mit 46 Prozent liegt Merkel aktuell jetzt 31 Punkte vor Gabriel, den sich nach wie vor 15 Prozent als Kanzler wünschen.

In einer weiteren Umfrage untersuchte das Forsa-Institut im Auftrag des stern, wie die Bundesbürger die Zukunft der früheren Volksparteien CDU/CSU und SPD einschätzen. Demnach glaubt eine große Mehrheit von 69 Prozent nicht, dass sie wieder zu alter Stärke zurückfinden, als sie gemeinsam noch rund 80 Prozent der Wähler hinter sich versammeln konnten. Nur jeder fünfte Befragte (21 Prozent) ist gegenteiliger Auffassung.

43 Prozent aller Wahlberechtigten finden ein politisches System mit zwei großen Volksparteien und bis zu zwei kleineren Parteien persönlich besser. Über die Hälfte - nämlich 52 Prozent - präferiert dagegen ein System mit einer Vielzahl von Parteien, die jeweils bestimmte Wählergruppen politisch vertreten. Für ein solches Vielparteiensystem sprechen sich vor allem die 18- bis 29-Jährigen (73 Prozent) und die 30- bis 44-Jährigen (59 Prozent) aus. Die Älteren - darunter 56 Prozent der über 59-Jährigen - befürworten eher das System mit zwei großen Volksparteien und bis zu zwei kleineren Parteien.

Obwohl eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigten persönlich ein Vielparteiensystem vorzieht, glauben fast zwei Drittel (64 Prozent), dass es für die Stabilität des politischen Systems besser wäre, wenn es starke Volksparteien gäbe, die die Interessen einzelner heterogener Wählergruppen bündeln. Nur eine Minderheit von 30 Prozent findet, dass ein Vielparteiensystem die politische Stabilität eher garantiert. Selbst von denen, die persönlich ein Vielparteiensystem befürworten, meinen 44 Prozent, dass ein System mit zwei Volksparteien stabiler wäre als das von ihnen präferierte System aus vielen Parteien.

Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 23. bis 27. Mai 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Datenbasis Volksparteien-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 25. und 26. Mai 2016 im Auftrag des Magazins stern 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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