Lindner will Spekulationsfrist auf Wertpapiergewinne einführen
Archivmeldung vom 15.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat sich für die Einführung einer Spekulationsfrist für Wertpapiergewinne ausgesprochen.
"Ich will eine Spekulationsfrist bei Wertpapiergeschäften. So wie die
Immobilie nach zehn Jahren steuerfrei veräußert werden kann, so wünsche
ich mir das nach einem Zeitraum von zum Beispiel zwei bis drei Jahren
auch bei Wertpapieren", sagte Lindner den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Das werde Teil des nächsten
Wahlprogramms der FDP sein.
Zudem konkretisierte Lindner die
Reform der privaten Altersvorsorge, an der das Bundesfinanzministerium
derzeit arbeitet. Der FDP-Chef verspricht dabei einen "historischen
Paradigmenwechsel in der privaten Altersvorsorge in Deutschland." Die
Riester-Rente sei vor allem deshalb wenig rentabel gewesen, weil
aufgrund der 100-prozentigen Beitragsgarantie gewisse Anlageklassen
ausgeschlossen worden sein. Nun schaffe man Wahlfreiheit: Künftig könne
man zwischen einer 100-, einer 80- und einer 0-prozentigen
Beitragsgarantie wählen.
"Wer auf volle Sicherheit aus ist, kann
sich weiterhin garantieren lassen, dass das gesamte eingezahlte Kapital
der Vorjahre mit Auszahlungsbeginn zur Verfügung geht", sagte Lindner.
Bei der 80-prozentigen Garantie gebe es ein Restrisiko, dafür sei aber
mit einem höheren Betrag zu rechnen. "Wer die 0-Prozent-Garantie wählt
und beispielsweise in Wertpapiere im eigenen Vorsorgedepot investiert,
hat die Möglichkeit, über Jahrzehnte eine hohe Rendite bei geringem
Risiko zu erwarten. Ausschließen lässt sich das Risiko aber nicht",
führte der Finanzminister aus.
Mit der Reform erhofft sich
Lindner auch eine Stärkung der privaten Aktienkultur in Deutschland.
"Manche Skeptiker mögen sich von Schwankungen wie jüngst bestätigt
fühlen. Doch diese Skeptiker sind leider auch nicht dabei, wenn der
Aufschwung kommt", sagte Lindner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur