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"Nacktscanner": Union und FDP geben Widerstand au

Archivmeldung vom 29.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach dem gescheiterten Flugzeugattentat von Detroit rückt auch in Deutschland die Einführung von Körperscannern näher. Nach Informationen der "Rheinischen Post" sind Union und FDP bereit, ihren Widerstand gegen die Geräte aufzugeben, sobald die Persönlichkeitsrechte von Flugpassagieren bei der Durchleuchtung gewahrt bleiben.

Entsprechende Probeläufe unternimmt die Bundespolizei nach Angaben der Zeitung bereits seit einem Jahr. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Günter Krings, sagte der Zeitung, er halte es für "durchaus möglich, die Vorkehrungen so zu treffen, dass die Intimsphäre gewahrt bleibt". Der Innenexperte warnte: "Es wäre fahrlässig, diese Technik zu tabuisieren". Auch die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Gisela Piltz, signalisierte Zustimmung: "Wenn die Würde des Menschen gewahrt wird, müssen wir zur Sicherheit der Passagiere auch in solche Systeme investieren", sagte Piltz. Die bisherige Ablehnung habe sich lediglich auf die erste "Generation" der Geräte bezogen. Diese waren als "Nacktscanner" bezeichnet worden, weil sie nicht nur versteckte Waffen und Sprengstoffe darstellten, sondern auch den unbekleideten Körper von Flugpassagieren.

Bosbach für den Einsatz von neuen Körper-Scannern an Flughäfen

Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat sich nach dem vereitelten Attentat auf ein US-Flugzeug für den Einsatz von Körper-Scannern an Flughäfen ausgesprochen. "Wenn die Industrie uns eine Technik zur Verfügung stellt, die das Entdecken gefährlicher Substanzen am Körper ermöglicht, ohne die Intimsphäre der Bürger zu verletzten, können wir darauf nicht verzichten; und zwar flächendeckend an allen Flughäfen", sagte Bosbach den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. Auch Konrad Freiberg, Chef der Gewerkschaft der Polizei, sprach sich dafür aus. Er wisse von "hoffnungsfroher Technik, die mit ethischen Grundsätzen in Einklang zu bringen ist" und nun serienreif gemacht werden müsse. "Ich warne davor, hier zögerlich zu sein. Das kostet Geld", sagte der GdP-Chef der WAZ-Gruppe. Er sieht neben dem Staat auch die Flughafenbetreiber in der Pflicht.

Quelle: Rheinische Post / Westdeutsche Allgemeine Zeitung

 

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