Umfrage: Mehrheit der Deutschen akzeptiert Linken als Ministerpräsiden
Archivmeldung vom 05.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Thüringen schwingt seit genau einem Monat mit Bodo Ramelow der erste Ministerpräsident der Linken das Zepter. Am 5. Dezember 2014 schaffte er im zweiten Wahlgang die nötige absolute Mehrheit. Mit 54 Prozent hat über die Hälfte aller Deutschen damit kein Problem. Im Osten sind es sogar zwei Drittel (65 Prozent), die der Meinung sind, als Teil des demokratischen Parteienspektrums könne die Linke auch einen Ministerpräsidenten stellen. Im Westen akzeptieren dies 51 Prozent. Damit nimmt die Bevölkerung das gelassener als viele Kritiker aus Politik und Wirtschaft. Das ergab eine Umfrage der Leipziger Volkszeitung (Montag), für die das Leipziger Institut Uniqma im Dezember bundesweit genau 1011 repräsentativ ausgewählte Erwachsene befragte.
Zugleich gehen bundesweit aber auch 44 Prozent der Befragten auf Distanz zu dieser Entwicklung. Sie fordern, dass die Linke erst ihre Vergangenheit zu DDR-Zeiten richtig aufarbeiten soll, ehe sie an vorderster Front Regierungsverantwortung übernehmen kann. Im Osten sagen dies 37 Prozent, im Westen 45 Prozent. Jeder Vierte (25 Prozent) geht noch weiter in seiner Kritik und sieht in dem Dreierbündnis mit einem Linken an der Spitze einen Tabubruch, der Thüringen schaden werde. Das sagen im Westen mit 27 Prozent mehr Befragte als im Osten mit 19 Prozent.
Andererseits hätte Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) kein Problem damit, wenn ein Linker sogar Bundeskanzler würde. Zustimmung zu dieser - nach allen Wahlprognosen rein hypothetischen - Annahme kommt von 47 Prozent der Ostdeutschen und 34 Prozent der Westdeutschen.
Quelle: Leipziger Volkszeitung (ots)