Union will 300 Zeugen zu U-Ausschuss zum Atomausstieg laden
Archivmeldung vom 04.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union will im Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg offenbar 300 Personen als Zeugen befragen. Das berichtet der "Spiegel".
Bei der SPD stößt das auf Kritik. Die "absurd hohe Zahl" zeuge davon,
dass die Union "ohne klare Linie in den Ausschuss" gehe, sagte Jakob
Blankenburg, SPD-Obmann für das Gremium. "Diese Zeugen alle in den
wenigen verbleibenden Sitzungen in dieser Legislatur zu befragen, ist
faktisch unmöglich."
Der Untersuchungsausschuss wurde im Juli auf
Initiative der Unionsfraktion eingesetzt. Er soll sich vor allem mit
der Frage befassen, ob 2022 ein Weiterbetrieb der deutschen
Kernkraftwerke ergebnisoffen geprüft wurde.
Auf der Zeugenliste
stehen unter anderem fachfremde Beamte aus dem Wirtschaftsministerium,
die etwa für Fahrzeugindustrie oder Wirtschaftsbeziehungen zuständig
sind. Was diese zum Thema Atomausstieg beitragen sollen, sei unklar,
heißt es aus der SPD. "45 Zeugen wären realistisch in den kommenden
Sitzungen zu befragen und reichen aus, um den Sachverhalt aus
verschiedenen Perspektiven zu beleuchten", so Blankenburg.
Neben
dem Gremium zum Atomausstieg gibt es in dieser Legislaturperiode einen
Untersuchungsausschuss zum Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Er
befragte binnen zwölf Monaten lediglich rund 50 Zeugen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur