SPD-Linke hofft auf Wende für Steinbrück mit Niedersachsen-Wahl
Archivmeldung vom 23.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Einschätzung des Vorsitzenden der SPD in Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, wird der Neustart für Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat wesentlich vom Ausgang der Landtagswahl am 20. Januar in Niedersachsen abhängen. "Sicher ist für uns der Auftakt der Partie Rot-Grün gegen Schwarz-Gelb noch nicht der Höhepunkt von Taktik und Spielkunst gewesen, auch nicht was die Kritiken für unseren Spielmacher Peer Steinbrück betrifft", sagte der Koordinator der Linken im SPD-Parteivorstand "Handelsblatt-Online".
Allerdings müsse man die ganze Spieldauer im Blick haben und am Ende mehr Tore haben als der Gegner. "Jetzt geht es beim Konvent in Berlin zur Sache und die nächste Partie in Hannover wird schon zeigen, dass wir auf gutem Weg sind." Dabei komme es auf den Spielführer, ein gutes Team und eine überzeugende Leistung an, sagte Stegner weiter. "Man muss über das gesamte Spielfeld und nicht nur über einen Flügel stürmen, geschlossen verteidigen, und alle dürfen nur auf das gegnerische Tor schießen." So sei das derzeit beim SPD-Team.
Kubicki rechnet mit Steinbrück-Neustart
Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki erwartet, dass sich SPD-Kanzlerkandiat Peer Steinbrück von seinem Fehlstart schnell erholt. In einem Interview mit der Onlineausgabe der "Bild-Zeitung", sagte Kubicki: "Ich bin sicher, der Fehlstart wird ihn anspornen. Ganz nach dem Motto: Geht die Generalprobe schief, wird die Premiere umso erfolgreicher." Kubicki betonte, Steinbrücks "Start war wirklich suboptimal, gerade wegen seiner Personalauswahl". Aber der Kandidat habe auch wenig Vorbereitungszeit gehabt, denn "der Zeitpunkt der Nominierung kam für ihn überraschend". Der FDP-Stratege kritisierte, wie Teile der SPD mit Steinbrück umgehen: "Ich sehe, wer sich jetzt vor ihn stellt - und wer nichts sagt." Kubicki forderte Steinbrück auf, im Wahlkampf auf die Themen soziale Gerechtigkeit und Wohlstand zu setzen. "Er sollte offensiv sagen, wie er es schaffen will, dass es den Menschen im Land künftig besser geht", sagte Kubicki zu "bild.de".
CDU kritisiert Steinbrücks Pläne für Ostrenten-Angleichung
Die CDU hat die Pläne der SPD zur Angleichung der Ost-Renten auf Westniveau als ungerecht kritisiert. Die Idee, den niedrigeren Rentenwert Ost bis 2020 stufenweise anzugleichen, gleichzeitig aber die geltende Höherbewertung von Rentenanwartschaften im Osten bis zu diesem Datum komplett beizubehalten, "würde neue Ungerechtigkeiten produzieren", sagte der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß, dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Die Sozialdemokraten hätten dann mit einem "Proteststurm ohnegleichen" zu rechnen, prophezeite der CDU-Experte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur