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Becks Strategiewechsel: Naumann hatte angeblich nichts mitbekommen

Archivmeldung vom 29.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Hamburger SPD-Spitzenkandidat Michael Naumann bestreitet, die Äußerungen von Parteichef Kurt Beck zur Linkspartei frühzeitig wahrgenommen zu haben. "Ich habe nichts gehört außer dem Satz: In Hessen wird geheim gewählt", sagte Naumann zu stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern, über das Treffen am Montag vor der Hamburger Bürgerschaftswahl.

Beck hatte dabei erörtert, dass sich die hessische Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti mit Stimmen der Linkspartei wählen lassen könnte. Dies wurde später als "Wortbruch" aufgefasst, weil sich Beck zuvor darauf festgelegt hatte, keine Kooperationen mit der Linkspartei im Westen zuzulassen.

Bei dem Treffen habe er sich mit dem Schriftsteller Günter Grass auf der anderen Seite des großen Tisches unterhalten, sagt Naumann. Den Satz "In Hessen wird geheim gewählt" habe er für eine "Banalität" gehalten. "Ich bin doch kein heuriger Hase", beteuert Naumann. "Wenn ich mehr als diesen einen Satz gehört hätte, dann hätte ich sofort Beck zur Seite geholt und ihn gefragt: Hör mal, was soll denn das?" Er habe an diesem Abend auch mit niemand über das Thema Linkspartei gesprochen. Andere Teilnehmer des Treffens sagen, Naumann habe sehr wohl darüber diskutiert.

Naumann bestritt ferner, dass er seinen Brandbrief an Beck wegen dessen Kurswechsel an die Presse gegeben habe. Dies habe die Berliner SPD-Zentrale zu verantworten. "Viele Genossen im Willy-Brandt-Haus wollten das. Da muss es viele Feinde von Beck geben. Anders ist das nicht erklärbar."

Naumann will in der Hamburger Bürgerschaft nicht Oppositionsführer werden. Aber er gehe in die Bürgerschaft und er werde die Koalitions-Verhandlungen mit der CDU führen.

Quelle: stern

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