Bundeswehrverbandschef Gertz plädiert für Aufstockung des Wehretats um eine Milliarde Euro - Irritation über Merkels Struktur-Überlegung
Archivmeldung vom 06.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, unterstützt das Plädoyer von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben.
"Die
Bundeskanzlerin hat die Streitkräfte intensiv kennen gelernt. Deshalb
weiß sie, dass die wachsende Zahl der Einsätze und die dazu nötigen
Investitionen den bestehenden Verteidigungsetat überfordern", sagte
Gertz der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Er sei dankbar,
dass sich Merkel "an die Spitze der Bewegung gestellt hat".
Zwar steige der Wehretat im kommenden Jahr um netto 480 Millionen Euro. Davon würden aber allein 300 Millionen Euro durch die Anhebung der Mehrwertsteuer aufgefressen. "Um die Aufgaben adäquat zu erfüllen, wäre ein Anstieg des Wehretats um eine Milliarde Euro geboten", sagte Gertz.
"Etwas irritiert" zeigte sich der Verbandschef bei Merkels
Überlegung, die Struktur der Bundeswehr zu überprüfen. "Die
Bundeswehr steckt mitten in einem Umstrukturierungsprozess. Und zwar
mit dem erklärten Ziel, bis 2010 mehr Einsatzkräfte verfügbar zu
machen", erläuterte Gertz. Die Truppe stelle sich also gerade auf die
internationalen Herausforderungen ein. "Ich glaube nicht, dass Frau
Merkel nach der Reform der Reform noch eine weitere Reform im Sinn
hat", meinte Gertz.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung