Beschwerde über judenfeindliche Äußerung im Bundeskanzleramt
Archivmeldung vom 20.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, musste sich mit einem Vorgang in der eigenen Regierung befassen. Laut eines Berichts der "Bild am Sonntag" klagte vor einem Jahr ein Mitarbeiter des Kanzleramts, über einen längeren Zeitraum von seinen Kollegen gemobbt und dabei auch antisemitisch beleidigt worden zu sein.
Der aus dem Libanon stammende Mann jüdischen Glaubens arbeitete in der Fahrbereitschaft des Bundeskanzleramtes. Mehrere Kollegen sollen Anfang 2019 ihm gegenüber mehrfach ausfällig geworden sein, ihn als "Judensau" und "Kanake" bezeichnet haben. Der Mann wandte sich daraufhin an den Antisemitismusbeauftragten Klein. Dessen Sprecherin bestätigte gegenüber "Bild am Sonntag" den Vorgang, wollte aber aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Details nennen, weil der Mann um Vertraulichkeit gebeten habe.
Welche Konsequenzen im Kanzleramt wegen des Vorfalls gezogen wurden, ist offen. Laut des Berichts der "Bild am Sonntag" soll aber dafür gesorgt worden sein, dass der Betroffene nicht mehr mit den Kollegen zusammenarbeiten musste. Mittlerweile soll auch er selbst nicht mehr im Kanzleramt arbeiten. Ein Sprecher der Bundesregierung sagte: "Das Bundeskanzleramt äußert sich grundsätzlich nicht öffentlich zu Personalangelegenheiten. Es duldet als Arbeitgeber weder Mobbing noch Antisemitismu s oder Rassismus."
Quelle: dts Nachrichtenagentur