Hofreiter warnt vor Obergrenze für Asylanträge
Archivmeldung vom 09.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), warnt vor der von der Union geforderten Obergrenze für Asylanträge.
Es sei unklar, was dann mit den Menschen passieren würde, wenn die
sogenannte Grenze erreicht wäre, sagte er am Montag den Sendern RTL und
ntv. Und Zurückweisungen an der Grenze könnten nicht die Lösung sein,
denn Deutschland sei in die Europäische Union eingebunden. "Wir sind
vollkommen ökonomisch abhängig von der Europäischen Union. Das hätte das
Potenzial den Binnenmarkt zu sprengen und damit die Wirtschaftskrise,
die nicht einfach ist im Moment, komplett eskalieren zu lassen", so
Hofreiter.
Die Partner in der EU hätten alle auch durchaus große
Herausforderungen. Das ignoriere die Union vollkommen. "Ich glaube, es
ist mit Europarecht in der Form nicht zu machen. Und es besteht die
Gefahr, wie gesagt, dass wir die Axt an das Wirtschaftsmodell der
Bundesrepublik legen und Millionen insbesondere von
Industriearbeitsplätzen gefährden", so Hofreiter. Zudem sei es der Ampel
mit der Geas-Reform gerade erst gelungen, auf EU-Ebene einen Kompromiss
zu finden.
Bei dem Treffen am Dienstag müsse es erst mal darum
gehen, bereits beschlossene Maßnahmen umzusetzen und wieder mehr in die
Fluchtursachenbekämpfung zu investieren. Es sei aber nicht sinnvoll,
jetzt den Zusammenhalt der Europäischen Union zu riskieren. "All das ist
am Ende mit in der Debatte, was die Union da vorschlägt. Ich halte es
ehrlich gesagt für unverantwortlich, während man gleichzeitig auf
europäischer Ebene endlich eine Regelung gefunden hat vor noch nicht
einmal einem halben Jahr", so Hofreiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur