Grünen-Fraktionschefin kritisiert deutsche China-Politik
Archivmeldung vom 13.07.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttGrünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat die China-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. "Ich verstehe nicht, wie wir in so einer dramatischen Lage eine so schweigsame Bundeskanzlerin haben", sagte Katrin Göring-Eckardt der "Bild am Sonntag" mit Blick auf das umstrittene "Sicherheitsgesetz" Pekings für Hongkong. "Es gibt keinen Grund dafür, dass sich die Bundesregierung so zurückhält."
Die Bundeskanzlerin und der Außenminister müssten das Vorgehen Chinas "öffentlich und scharf kritisieren". Göring-Eckardt forderte einen sofortigen Auslieferungsstopp, Asyl für Menschen aus Hongkong und einen Waffen-Exportstopp. "Es dürfen ab sofort keine Menschen mehr nach Hongkong ausgeliefert werden, das Rechtshilfeabkommen gehört auf Eis", sagte Göring-Eckardt. Den Menschen in Hongkong solle die Bundesregierung zudem signalisieren, dass sie in Deutschland willkommen sind. "Wer wegen Unterdrückung und Freiheitseinschränkungen nicht in Hongkong bleiben kann, muss Schutz in Deutschland bekommen können." Außerdem brauche es einen "Exportstopp für Technologie, die zur Überwachung oder Unterdrückung eingesetzt werden könnte".
Quelle: dts Nachrichtenagentur