Bericht: Berater-Affäre hat nun Auswirkungen auf NATO-Kommandos
Archivmeldung vom 04.02.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Berater-Affäre im Verteidigungsministerium von Ursula von der Leyen (CDU) wirkt sich laut Bericht der Bild-Zeitung auf das Kommando der NATO aus. Die für Anfang Februar geplante Übernahme der Führung des Nato-Europa-Kommandos in Brunssum durch Deutschland von Italien ist "auf unbestimmte Zeit" verschoben, heißt es in einem internen Nato-Vermerk, über den die "Bild" (Montagsausgabe) berichtet.
Der für den Posten vorgesehene deutsche General steht im Zentrum der Berater-Affäre. Seine Anwesenheit wird in Berlin u.a. als Zeuge im Untersuchungsausschuss verlangt. In dem NATO-Schreiben heißt es dazu: "Dienstantritt derzeit nicht möglich". Geprüft wird, ob der aktuelle italienische General Marchio in Brunssum "seine Stehzeit" verlängern kann. Auch eine Übergabe des NATO-Kommandos in Nordfolk (USA) ist betroffen. Die Opposition kritisiert die von Deutschland verursachte Verzögerung. "Die Ministerin sollte einen anderen General für diese Aufgabe vorschlagen", sagte FDP-Expertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann der Zeitung.
Auch Politiker Rüdiger Lucassen (AfD) fordert, einen anderen General zur NATO zu entsenden, um den "Imageschaden" zu begrenzen. Der Grünen-Verteidigungsexperte Tobias Lindner sagte dem Blatt: "Hätte das BMVg die im Raum stehenden Vorwürfe selbst vernünftig aufgeklärt, wäre der Untersuchungsausschuss und damit die Verzögerungen vermeidbar gewesen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur