Özdemir wünscht sich mehr außenpolitisches Engagement der Regierung
Archivmeldung vom 03.02.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtGrünen-Chef Cem Özdemir wünscht sich mehr Engagement der Bundesregierung in der Außenpolitik. "Viele unserer Nachbarländer, unserer Verbündeten waren verwirrt, wofür Deutschland eigentlich steht", so der 48-Jährige im Interview mit dem "Deutschlandfunk".
"Es geht hier nicht um eine Großmannssucht, sondern, dass ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, auch eine Verantwortung hat: eine Verantwortung nicht nur für sich selber, sondern auch für Demokratie, für Menschenrechte in der Welt", hieß es weiter.
Was die Auslandseinsätze der Bundeswehr angeht, wünsche sich Özdemir eine nach "schwedischem Vorbild" ausgebildete Bundeswehr, die sich gut auskenne und etwas von Kultur und Konfliktschlichtung verstehe, denn bei bewaffneten Einsätzen gehe es auch darum, "zu helfen, dass ein Krieg beendet wird".
Neben dem Ziel einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik auf europäischer Ebene wünsche sich der Bundesvorsitzende der Grünen "vor allem eine Bundesregierung, die sich tatkräftig engagiert, runter mit Rüstungsexporten, hoch mit der Entwicklungshilfe und ein starkes Engagement in den Ländern, in denen wir gefragt sind". "Konflikte von morgen" in solchen Ländern verhindere man zum Beispiel mit "großzügiger Visa-Vergabe" oder mit Hilfe beim Verkauf von "Agrarprodukten in Europa", so Özdemir. Wichtig für ihn wäre "jetzt eine Debatte in Deutschland über die Rolle Deutschlands, über die deutsche Außenpolitik innerhalb der EU, innerhalb der NATO, innerhalb der Vereinten Nationen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur