Klöckner/Bleser: Abschluss des Weinhandelsabkommens zwischen EU und USA ist und bleibt ein Fehler
Archivmeldung vom 21.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Abschluss des Handelsabkommens zwischen EU und USA erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, und die Berichterstatterin für Weinbau, Julia Klöckner MdB:
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wertet die Entscheidung im
Agrarministerrat zum Weinhandelsabkommen als Fehler. Dieser Beschluss
ist aus weinbaupolitischer Sicht mit schwerwiegenden Folgen für die
deutschen Winzer und das Kulturgut Wein verbunden.
Trotzdem wird sich die Union wie bisher auch massiv für den Schutz
des Kulturgutes Wein in Deutschland und Europa einsetzen. Europa
müsse hier eine Qualitätsdebatte anstoßen. Die im nächsten Jahr
angekündigte Weinmarktordnung gäbe dafür die erste Möglichkeit.
Wenn die FDP dagegen jetzt die Meldung verbreitet, Minister
Seehofer hätte seine Ziele nicht durchsetzen können, dann wird klar,
dass die Liberalen nicht gut genug informiert sind.
Minister Horst Seehofer hat erreicht, dass das Thema
'Weinhandelsabkommen' auf der Tagesordnung überhaupt erst aufgenommen
wurde und darüber verhandelt werden konnte. Ohne seinen Einsatz wäre
das Abkommen ohne weitere Diskussion 'durchgewunken' worden.
Irritierend ist zudem die Aussage der FDP, sie hätte immer hinter
den Bemühungen des Ministers gestanden. Das Gegenteil zeigte sich bei
der Abstimmung über eine fraktionsübergreifende Erklärung des
Agrarausschusses, welche die FDP als einzige Fraktion boykottierte.
Seehofer hat bei den gestrigen Verhandlungen vieles erreicht: Zum
einen wurde die Problematik des Weinhandelsabkommens durch seinen
Einsatz überhaupt erst in der Öffentlichkeit wahrgenommen und in die
Medien transportiert.
Zum anderen sind die Mitgliedstaaten, die bereit waren, dem
Abkommen völlig kritiklos zuzustimmen, jetzt bereit, bei der
zukünftigen Neuregelung einer EU-Weinmarktordnung Verantwortung für
das Kulturgut Wein zu übernehmen.
Horst Seehofer wird im Januar nach Frankreich fahren, um dort als
Speerspitze ein Memorandum für den künftigen Umgang mit dem Kulturgut
Wein zu verfassen. Unterstützt wird dies jetzt auch von vielen
Staaten, die bislang kritiklos die Forderungen der USA hingenommen
haben.
Die Bundesregierung wird zudem die Chance nutzen, durch eine
Qualitätsoffensive und eine positive Imagegestaltung - entsprechend
dem Reinheitsgebot beim Bier - für das Produkt Wein zu werben.
Die CDU/CSU-Fraktion steht mit diesen Forderungen hundertprozentig
hinter den deutschen Winzern und Verbrauchern.
Quelle: Pressemitteilung CDU/CSU - Bundestagsfraktion