Jeder zehnte Hartz-IV-Bezieher seit 2005 bedürftig
Archivmeldung vom 11.10.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttMehr als jeder zehnte Hartz-IV-Bezieher Deutschland lebt schon seit 2005 von der Grundsicherung für Arbeitssuchende, bezieht also seit der Arbeitsmarktreform vor beinahe 14 Jahren dauerhaft Hartz IV. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung, über die die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Von insgesamt 4,25 Millionen erwerbsfähigen Leistungsbeziehern am Jahresende 2017 waren laut Bundesagentur 468.990 Personen schon seit Januar 2005 "im System". Das entspricht einem Anteil von 11 Prozent. Als dauerhaft wertet die Statistik dabei einen Leistungsbezug, wenn er im gesamten Zeitraum für höchstens 31 Tage unterbrochen wurde. Im Osten beträgt der Anteil der Betroffenen der Auswertung zufolge durchschnittlich 15,1 Prozent, im Westen sind es 9,6 Prozent. Im Vergleich der Bundesländer hat der Freistaat Sachsen mit 16,1 Prozent den höchsten Wert. Baden-Württemberg
und Bayern stehen dagegen mit 6,1 Prozent am anderen Ende der Skala.
Wie ein Zeitvergleich zeigt, ist aber in den jüngsten Aufschwungjahren auch die Gruppe besonders arbeitsmarktferner Sozialleistungsbezieher deutlich kleiner geworden: Im Februar 2015 hatte die Bundesagentur noch 821.399 Erwerbsfähige gezählt, die seit dem Inkrafttreten der Hartz-IV-Reform von Grundsicherung lebten. Ihre Zahl ist damit in weniger als drei Jahren um 43 Prozent gesunken. Die Gesamtzahl der erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher verringerte sich im selben Zeitraum um 4 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur