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CDU-Arbeitnehmerflügel will Abschläge für Rentner abschaffen

Archivmeldung vom 17.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karl-Josef Laumann Bild: Landtag NRW
Karl-Josef Laumann Bild: Landtag NRW

Der Arbeitnehmerflügel der CDU will Rentenabschläge für die 1,6 Millionen Erwerbsminderungsrentner in Deutschland abschaffen. "Die Erwerbsminderungsrente schützt nicht mehr vor Armut. Wenn man so krank wird, dass man nicht mehr arbeiten kann, darf man nicht deshalb arm werden", sagte der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann, der "Süddeutschen Zeitung".

Nach den Worten des ehemaligen nordrhein-westfälischen Sozialministers hat die Rentenversicherung früher immer die Arbeitsunfähigkeit abgesichert. Dies müsse sie wieder gewährleisten. Deshalb müsse die Bundesregierung auch "an die Abschläge herangehen". Wer voll oder teilweise arbeitsunfähig ist, muss Abschläge von seiner Rente hinnehmen, wenn er vor dem 63. Lebensjahr aus dem Berufsleben ausscheidet. 96 Prozent der Rentner mit einer vollen oder teilweisen Erwerbsminderung haben deswegen laut dem SZ-Bericht Einbußen. Sie belaufen sich auf bis zu 10,8 Prozent ihrer erworbenen Rente. Im Durchschnitt liegt der Abschlag für diese Gruppe von Ruheständlern nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) bei 76,58 Euro im Monat. Bei diesen unfreiwilligen Frührentnern handelt es sich häufig um Geringqualifizierte, die in Jobs mit hoher körperlicher oder seelischer Belastung gearbeitet, eine unterbrochene Erwerbsbiografie und deshalb eher geringe Rentenansprüche haben.

Die CDA, die den CDU-Arbeitnehmerflügel vertritt, hat nun für ihre Bundestagung in einer Woche einen Leitantrag eingebracht. Darin wird darauf hingewiesen, dass bereits zehn Prozent der Erwerbsminderungsrentner auf Sozialhilfe im Alter angewiesen seien. Die Politik müsse daher unter anderem die Abschläge in ihrer jetzigen Form abschaffen.

Laut einer Untersuchung der DRV erhielt ein Neurentner mit einer Erwerbsminderung im Jahr 2000 durchschnittlich 706 Euro pro Monat. Die Leistungen gehen infolge der Rentenreform aber zurück. 2010 waren es nur noch 600 Euro. Die CDA fürchtet, dass sich die Probleme noch verschärfen, wenn sich mehr und mehr Menschen aus dem Niedriglohnsektor aus dem Berufsleben verabschieden und zum Erwerbsminderungsrentner werden sollten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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