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Jusos fordern von SPD-Spitze Einsatz gegen Vorratsdatenspeicherung

Archivmeldung vom 17.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Johanna Uekermann (2013) Bild:  Jusos de - Flickrview
Johanna Uekermann (2013) Bild: Jusos de - Flickrview

Die Bundesvorsitzende der Jusos, Johanna Uekermann, hat die SPD-Spitze aufgefordert, von einer Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung Abstand zu nehmen. "Zum Glück gibt es Heiko Maas. Wie schon in den letzten Monaten widersteht er den sicherheitspolitischen Reflexen und hält die Bürgerrechtsfahne hoch", schriebt Uekermann in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Die SPD tut gut daran ihm und den Jusos, die gegen die Vorratsdatenspeicherung kämpfen, zu folgen."

Kritisch sieht Uekermann, dass inzwischen von SPD-Chef Sigmar Gabriel und SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann "Signale" zu vernehmen seien, dass man unter bestimmten Umständen offen für die Wiedereinführung sei. "Die terroristischen Anschläge von Paris haben uns alle tief verunsichert und mit Fassungslosigkeit über so viel Unmenschlichkeit zurückgelassen. Es ist aber dennoch falsch, diese Verunsicherung nun für eine weitere Debatte über die Einführung der Vorratsdatenspeicherung zu instrumentalisieren", warnte die Juso-Chefin.

Frankreich habe längst eine Vorratsdatenspeicherung, sie habe aber weder zur Verhinderung noch zur Aufklärung der terroristischen Anschläge von Paris beigetragen, gab Uekermann zu bedenken. "Umso falscher ist es, gerade jetzt durch behauptete Sicherheitslücken zur weiteren Verunsicherung beizutragen."

Die Vorratsdatenspeicherung sei nicht mehr als ein "schlechtes Placebo". Statt schärferer Sicherheitsgesetze sei ein "klares Bekenntnis zu demokratischen Freiheiten" nötig, zumal mit der Vorratsdatenspeicherung der Staat einen "Generalverdacht gegen alle seine Bürgerinnen und Bürger" ausspreche, betonte Uekermann.

Ein solch "gravierender Grundrechtseingriff" sei unverhältnismäßig. "Wir brauchen eine freie und offene Gesellschaft statt Angst, Misstrauen und Überwachung." Die Anschläge in Frankreich dürften daher "keinen Grund für hektischen Aktionismus" liefern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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