Strack-Zimmermann erwägt Abzug deutscher Flugabwehr aus Polen
Archivmeldung vom 21.09.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat Konsequenzen für den Fall gefordert, dass Polen seine Waffenhilfe für die Ukraine einstellt. "Sollte die polnische Regierung aus innenpolitischer Stimmungsmache heraus der Ukraine keine Waffen mehr liefern wollen, sollte Deutschland erwägen, seine in Polen stationierten Flugabwehrraketensysteme direkt in die Ukraine zu verlegen", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag dem "Spiegel" am Donnerstag.
Zuvor hatte Polen im Getreidestreit mit der Ukraine angekündigt, nur
noch die bereits vereinbarten Rüstungslieferungen ausführen zu wollen.
"Für solche durchsichtigen innenpolitischen Wahlkampfmanöver der
polnischen Regierung darf es in Europa in Zeiten der brutalen russischen
Aggression keinen Platz geben", so Strack-Zimmermann. "Eigentlich
dürfte Polen das deutlich besser wissen als wir", fügte sie mit Blick
auf die Geschichte und Geografie des Nachbarlandes hinzu. Seit Beginn
des Jahres sind drei Patriot-Flugabwehrraketensysteme der Bundeswehr
nahe der Stadt Zamosc im Osten Polens stationiert.
Deutschland
wolle damit dem Sicherheitsbedürfnis Polens Rechnung tragen, so
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) im vergangenen Monat.
Vorgesehen ist, dass die Luftverteidigungssysteme dort bis zum
Jahresende verbleiben. Deutschland hat der Ukraine bereits ein
Patriot-System und zwei Startgeräte plus Flugkörper geliefert; die
Ukraine setzt das in den USA gefertigte Waffensystem etwa zum Abfangen
russischer Hyperschallraketen ein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur