SPD im Wahlkampf: E-Autos, Deutschland-Bonus und Steuersenkungen
Archivmeldung vom 14.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD setzt in ihrer Wahlkampfstrategie auf eine Kaufprämie für E-Autos, einen "Made in Germany"-Bonus für Unternehmen und Steuersenkungen für die breite Mittelschicht. Ihr Konzept, über das die "Bild am Sonntag" berichtet, trägt den Titel "Wir kämpfen für Deutschlands Zukunft: Wirtschaft ankurbeln. Arbeitsplätze sichern, Beschäftigte entlasten".
Am frühen Sonntagabend soll der Parteivorstand das Papier auf seiner
Klausurtagung beschließen. Besondere Aufmerksamkeit legt die SPD in
ihrer Wirtschaftsstrategie auf die Automobil-Branche und bekennt sich
klar zur Elektromobilität: "Die Zukunft unseres Autolandes Deutschland
liegt in der E-Mobilität."
Um die Verkäufe anzukurbeln,
beschließt die SPD zum ersten Mal eine Kauf-Prämie für E-Autos. "In
Abstimmung mit Industrie und Gewerkschaften werden wir Kaufanreize
prüfen, die zielgenau der deutschen Industrie helfen", heißt es in dem
Papier. Außerdem soll es E-Auto-Quoten für Leasinganbieter geben und
Steuernachlässe für E-Dienstwagen.
Für die gesamte Industrie
plant die SPD eine Art "Made in Germany"-Bonus. Eine pauschale Senkung
von Unternehmenssteuern lehnen die Genossen als "zu wenig zielgenau" ab.
Stattdessen knüpfen sie Steuerprämien an Investitionen in
Zukunftsbranchen und die Sicherung von Arbeitsplätzen am hiesigen
Standort: "Wer in Deutschland investiert, erhält steuerliche
Vergünstigungen."
Auch Arbeitnehmer mit normalem Gehalt sollen
entlastet werden. "Im Rahmen einer grundlegenden Einkommensteuerreform
wollen wir nach der nächsten Bundestagswahl die große Mehrheit der
Steuerzahlenden (etwa 95 Prozent) entlasten und dafür die höchsten 1
Prozent der Einkommen etwas stärker in die Verantwortung nehmen",
kündigt die SPD an.
Kritik übt die SPD an Unionskanzlerkandidat
Friedrich Merz (CDU), der jüngst in der "Bild am Sonntag" mehr Respekt
für Besserverdiener und mehr Fleiß von den Deutschen eingefordert hatte.
In Richtung Merz heißt es in dem Papier: "Wer die Beschäftigten in
Deutschland als faul beschimpft und ihnen gute Löhne und sichere Renten
verweigert, der hat den Respekt für die wahren Leistungsträger
verloren."
Der CDU unter Führung von Merz wirft die SPD vor, die
Wettbewerbsfähigkeit des Landes unter anderem mit Lohnzurückhaltung und
Sozialabbau verbessern zu wollen. Das sei "der falsche Weg für unser
Land".
Quelle: dts Nachrichtenagentur