FDP kritisiert fehlende Kontrollen von Rückkehrern
Archivmeldung vom 10.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Vize-Chef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, hat die seit diesem Wochenende geltende Corona-Testpflicht für Reisende aus Risiko-Gebieten als unzulänglich kritisiert. Theurer sagte "Bild am Sonntag": "Die knallharte deutsche Testpflicht entpuppt sich als löchriger Schweizer Käse."
Die Kontrollmechanismen seien völlig unzureichend, die Nachverfolgbarkeit nicht gegeben. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dämpfte zu große Erwartungen an Kontrollen der Reisenden etwa durch die Polizei an Grenzen oder Bahnhöfen. Herrmann zu "Bild am Sonntag": "Es besteht keine Pflicht des Reisenden, sich schon an den Teststationen an den Bahnhöfen und an der Autobahn testen zu lassen. Daher wird die Bayerische Polizei Reisende aus einem Risikogebiet, mit welchen sie im Rahmen der Erfüllung anderweitiger polizeilicher Aufgaben zu tun hat, auf einen baldigen Test und die Quarantäne hinweisen."
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) sagte: "Das Virus reist mit. Wer in ein Risikogebiet reist, trägt eine besonders große Verantwortung - nicht nur für sich und seine eigene Gesundheit, sondern insbesondere für die Allgemeinheit. Direkt nach der Ankunft sind zwei Anrufe erforderlich: einer bei der Hausarztpraxis, um einen Testtermin zu vereinbaren und ein Anruf beim Gesundheitsamt, um seine Ankunft zu Hause zu melden." Besonders wichtig sei, "dass man sich - bis das negative Testergebnis vorliegt - in jedem Fall in häusliche Absonderung begeben muss". Ähnlich äußerte sich Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU): "Das Virus macht keinen Urlaub, die unsichtbare Gefahr ist unter uns." Wichtig sei: "Testen, testen, testen. Es gilt, Infizierte zu identifizieren, Infektionsketten zu unterbrechen." Wer aus einem Risikogebiet heimkomme, müsse wissen, "dass er Leben gefährdet - das eigene und das anderer".
Quelle: dts Nachrichtenagentur