IG Metall sieht begrenzten Einfluss der Politik bei Opel-Deal
Archivmeldung vom 18.02.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer für die Bundesländer mit Opel-Standorten zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger sieht nur geringe Einflussmöglichkeiten der Politik, sollte General Motors Opel an die französische PSA-Gruppe verkaufen. Natürlich begrüße er die Unterstützung aus der Bundes- und Landespolitik, sagte Köhlinger dem "Handelsblatt". Auch dass Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) die Gespräche koordiniere, könne "positive Ansatzpunkte" bringen, weil er aus seiner Thüringer Zeit Opel Eisenach ja noch gut kenne.
Genaue politische Maßnahmen seien noch offen und zu diskutieren. "Auf der formalen Ebene sind die Möglichkeiten aber wohl eher begrenzt", sagte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, der die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Saarland umfasst. Für einen Wettkampf der einzelnen europäischen Opel-Standorte sieht Köhlinger im Moment noch keinen Anlass.
Es gebe bei der Arbeitnehmervertretung von Opel eine sehr enge Abstimmung auf europäischer Ebene, und die IG Metall stimme sich mit den französischen und spanischen Gewerkschaften ab. "Ich glaube, wir müssen das wachsam im Blick behalten und koordiniert vorgehen. Wir setzen auf die Absicherung der Standorte und Beschäftigung in allen europäischen Ländern", sagte Köhlinger.
Der Metaller sieht durchaus Chancen einer Übernahme. Es gebe ja bereits Kooperationserfahrungen mit PSA bei der Produktion gemeinsamer Fahrzeuge, und die seien keinesfalls schlecht zu bewerten. "Ich glaube, dass ein Zusammengehen mit PSA ein paar positive Effekte in technischen Fragen haben könnte, etwa bei der Nutzung von Architekturen und Plattformen. Das könnte auch für Opel sinnvoll sein", sagte Köhlinger.
Quelle: dts Nachrichtenagentur