Union kündigt eigene Position zu Eizellspenden an
Archivmeldung vom 22.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Unionsfraktion will eine eigene Position zum Vorstoß der FDP-Fraktion zur Legalisierung der Eizellspende in Deutschland erarbeiten. "Selbstverständlich befürworten wir die Fortpflanzungsmedizin, wenn sie den enormen Leidensdruck ungewollt kinderloser Menschen lindert, treten aber einer Erosion von Grundwerten entgegen", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Bär (CSU) der "Welt".
Parallel zu der von der Ampel eingesetzten Expertenkommission zur
reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin habe die
Unionsfraktion ein eigenes Forum Bioethik einberufen. Dieses habe in
vielen Fachgesprächen und Expertenanhörungen Möglichkeiten zur
Modernisierung der Regeln zur Fortpflanzungsmedizin mit Blick auf die
gesellschaftlichen Folgen kritisch beleuchtet, sagte Bär. "Auf Grundlage
der Ergebnisse dieses Forums Bioethik erfolgt derzeit eine
Meinungsbildung innerhalb der Fraktion. Dazu zählt auch die Frage, ob
und gegebenenfalls unter welchen Voraussetzungen die Eizellspende in
Deutschland legalisiert werden könnte."
Klar sei dabei, dass
Kinder ein Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung haben müssten. "Für
uns gilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wir achten und
schützen sie in allen Lebensphasen", sagte Bär. Eine zeitgemäße
gesetzliche Regelung der Fortpflanzungsmedizin dürfe nicht zu einer
Aufweichung ethisch-rechtlicher Schutzstandards in der Medizin- und
Bioethik führen. "Wir erteilen allen ideologisch begründeten politischen
Bestrebungen eine Absage, ebenso lehnen wir eine reine
Lifestyle-Medizin ab."
Die FDP-Abgeordnete Katrin Helling-Plahr
hatte zuvor eine Initiative für einen fraktionsübergreifenden
Gruppenantrag zur Legalisierung der Eizellspende gestartet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur