Gütersloher Landrat zu Schließung von Kitas und Schulen: "Will vermeiden, dass Virus in die Bevölkerung hinüberschwappt"
Archivmeldung vom 19.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttNach dem Corona-Ausbruch bei einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies hat der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU), die Schließung von Kitas und Schulen verteidigt. "Das ist mir verdammt schwergefallen. Ich wollte einfach vermeiden, dass sich Kinder von Werksangehörigen in Schulen und Kindertagesstätten aufhalten und von dort aus das Virus in die Bevölkerung hinüberschwappt", sagte Adenauer am Freitag im ARD-Mittagsmagazin.
In den vergangenen Tagen wurden in dem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen 730 Mitarbeiter positiv auf das Corona-Virus getestet. Der Betrieb wurde daraufhin eingestellt, die Mitarbeiter in Quarantäne geschickt, Kitas und Schulen im Landkreis geschlossen. Für Restaurants oder Sportvereine etwa gibt es keine neuen Regeln. Dazu sagte Adenauer: "Ich will natürlich vermeiden, dass es zu noch größeren Protesten kommt. Jetzt sind die Eltern auf dem Baum und wenn man bei den Vereinen Einschnitte macht oder bei den Einzelsportlern, dann gibt es da Aufstände." Er schließe weitere Maßnahmen aber nicht aus.
Das Unternehmen Tönnies gehört im Kreis Gütersloh zu den wichtigsten Arbeitgebern. Eine Sonderbehandlung gebe es deshalb aber nicht, der Schlachtbetrieb sei streng kontrolliert worden, so Adenauer: "Gerade, um sich diesem Vorwurf nicht auszusetzen, behandeln wir das Unternehmen genauso wie jedes andere auch, möglicherweise sogar noch schärfer. Das ist völlig selbstverständlich, davon lässt sich die Verwaltung nicht beeindrucken."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)