Esken: SPD nennt Minister spätestens am 5. Mai
SPD-Chefin Saskia Esken hat angekündigt, dass ihre Partei bis zum 5. Mai die Besetzung ihrer Ministerposten verkünden werde. "Wir werden spätestens bis zum 5. Mai unser Personaltableau erstellt haben und die Öffentlichkeit informieren", sagte sie der "taz".
Vorausgesetzt, die Parteibasis stimme dem Koalitionsvertrag bei der
heutigen Dialogkonferenz mit der Parteiführung in Baunatal zu.
Ob
das Kabinett paritätisch besetzt wird, ließ Esken offen. "Ich kann nur
dringend empfehlen, Frauen ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend zu
beteiligen". Esken rechne mit der Zustimmung der SPD-Basis zum
Koalitionsvertrag. "Die SPD-Mitglieder sind vernünftig genug, um zu
wissen, dass es ein Kompromiss ist und nicht SPD pur." Dennoch gebe es
bei einigen Themen "Bauchschmerzen", die sie für verständlich halte.
CDU, CSU und SPD kämen "von sehr unterschiedlichen Planeten". Eine
Einigung halte sie trotzdem für sehr wichtig, da "die demokratische
Mitte eine Stärkung vertragen kann". "Es gibt wenige Alternativen und
das sind keine guten", so Esken weiter. Neuwahlen halte sie für keine
gute Idee. Dass die Union die technisch mögliche Koalition mit der AfD
ablehne, begrüße sie.
Zu den "schmerzhaften Kompromissen", die
die SPD eingegangen sei, zählt Esken die Verschärfungen bei den Themen
Migration und Bürgergeld. Letztere verteidigte sie mit dem Verweis, dass
sie lediglich die "sehr kleine Gruppe der Totalverweigerer" beträfen.
"Das kann ja auch nicht sein, dass man von der Grundsicherung lebt und
gar keinen Antrieb hat, wieder Arbeit zu bekommen", so Esken.
Die
von Friedrich Merz im Wahlkampf durch Einsparungen beim Bürgergeld
versprochenen Milliardenbeträge hält sie für unrealistisch: "Das ist mit
keiner sinnvollen Berechnung erreichbar." Trotz harter Verhandlungen
hätten sich Esken und Merz einander angenähert.
Auf die
Nachfrage, welcher Neil Young Song den künftigen Bundeskanzler am
ehesten beschreibe, antwortete sie "Heart of Gold". Denn so werde es
sich am Ende sicher herausstellen, hoffe sie. "Wir haben intensiv
miteinander verhandelt und uns dementsprechend besser kennengelernt. Wir
sind trotzdem beim Sie geblieben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur