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Korruptionsvorwürfe gegen deutsche Entwicklungshilfeagentur in Afghanistan

Archivmeldung vom 29.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
DIE ZEIT 36/18. Bild: "obs/DIE ZEIT"
DIE ZEIT 36/18. Bild: "obs/DIE ZEIT"

Das Landtagsgebäude im afghanischen Kundus, das mit deutschen Steuermitteln finanziert und im vergangenen Jahr eröffnet wurde, weist nach Informationen der Wochenzeitung DIE ZEIT schwere bauliche Mängel auf. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) habe, so der Vorwurf lokaler Politiker, auf einer Müllhalde gebaut. Die Politiker befürchten nun, das Gebäude könne bald zusammenbrechen. Hintergrund der Schäden sei Korruption.

Die GIZ vergebe nahezu alle Bauaufträge in der Provinz Kundus an einen einzigen Unternehmer, der ein Netz aus Scheinfirmen gesponnen habe. Dieser Unternehmer habe während der Bauphase den lokalen Politikern untersagt, den Rohbau zu inspizieren.

Mitarbeiter der GIZ dürfen seit drei Jahren aus Sicherheitsgründen nicht mehr nach Kundus reisen. So ist es ihnen nicht möglich, Baustellen selbst zu überwachen. Die GIZ verteilt in Afghanistan im Auftrag der Bundesregierung jedes Jahr 120 Millionen Euro. Der Landtag in Kundus kostete 285.000 Euro. Von der ZEIT mit den Vorwürfen zu den Schäden konfrontiert, behauptet die GIZ: "Entgegen anderslautender Gerüchte ist die Bauqualität sehr gut." Ähnliche Vorwürfe wurden bereits aus dem benachbarten Masar-i-Scharif bekannt.

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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