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Debatte um Stiko-Überlegungen zu Kindern und Jugendlichen

Archivmeldung vom 26.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Debattenkultur im Bundestag (Symbolbild)
Debattenkultur im Bundestag (Symbolbild)

Bild: Rob hyrons, fotolia / Eigenes Werk

Die Überlegungen der Ständigen Impfkommission (Stiko), den Biontech-Impfstoff nach seiner erwarteten Zulassung für 12- bis 15-Jährige nur für Jugendliche mit Vorerkrankungen zu empfehlen, löst gemischte Reaktionen aus. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach übte gegenüber dem "Spiegel" Kritik.

Er fände es "enttäuschend", wenn die Stiko keine grundsätzliche Empfehlung zur Impfung der Kinder ausspräche. Damit schöbe sie die Verantwortung auf die Eltern und die Ärzte ab. "Damit werden viele überfordert sein." Das würde auch die Impfkampagne kommunikativ schwierig machen. Die Datenlage und auch die grundsätzliche Studienlage zum Impfstoff rechtfertigen aus Lauterbachs Sicht eine Impfempfehlung. "Ich würde so weit gehen, die Impfung für Über-12-Jährige sogar ausdrücklich zu empfehlen."

Er halte das Risiko von Nebenwirkungen für diese Altersgruppe für ausgesprochen gering. "Die Folgen einer Covid-19-Erkrankung dürften im Vergleich viel schwerer wiegen", sagte der SPD-Politiker. Unterstützung äußerte der Sozialdemokrat für Pläne, Kindern und Jugendliche eine schnelle Impfung zu ermöglichen und dazu Impfdosen für sie zu reservieren. "Wir sollten es möglich machen, dass alle Kinder die erste Impfung erhalten haben, bevor die Schule wieder beginnt", sagte er dem "Spiegel". Und weiter: "Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass die Schule wieder ausfällt - selbst wenn das möglicherweise dazu führen würde, dass der Impffortschritt sich bei Erwachsenen um zwei Wochen verschieben könnte." Intensivmediziner Uwe Janssens bezeichnete die Vorsicht der Stiko hingegen als richtig. "Sie braucht gute Daten, um dann der Bevölkerung sagen zu können: `Wir impfen`", sagte er der RTL/n-tv-Redaktion. Derzeit seien 0,4 Prozent der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen unter 18 Jahre alt.

"Das macht tatsächlich nicht den Großteil der Fälle aus, so dass die Intensivmedizin tatsächlich, was die Impfungen bei Kindern betrifft, jetzt nicht die Fachdisziplin ist, die von einer vorrangigen Impfung in diesem Altersbereich profitieren würde", so Janssens. Die Impf-Frage stelle sich aber auch aus soziologischen Gründen. "Die Kinder auch wieder in eine Freiheit hereinzubekommen das ist, glaube ich, ein Aspekt, der muss sehr intensiv diskutiert werden und da wird Stiko, die Ständige Impfkommission, sicherlich eine sehr wichtige, aber auch regulierende und überwachende Rolle spielen", sagte Janssens.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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