Kurt Beck rechnet mit Guttenberg ab: Gut, dass so einer nicht mehr in der Politik sei
Archivmeldung vom 14.03.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit scharfen Worten hat SPD-Ministerpräsident Kurt Beck dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) völliges Versagen in der Sache vorgeworfen und es ausdrücklich begrüßt, dass so jemand wie Guttenberg nicht mehr in der aktiven Politik tätig sei.
In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident: "Wer so einen Stuss anrichtet, bei dem ist es gut, dass er nicht mehr in der Politik ist." Dabei bezog sich Beck, der am 27. März vor Neuwahlen steht, auf Guttenbergs Arbeit als Wehrminister. "Ich hoffe sehr, dass man jetzt wieder ohne viel Wind durchkommt", meinte Beck. "Guttenberg hat nichts gemacht, das wirklich politisch trägt, abgesehen davon, dass er gesagt hat, in Afghanistan ist Krieg." Was Guttenberg als Minister in Sachen Bundeswehrreform auf den Weg habe bringen wollen, "hätte bei der Umsetzung das totale Chaos verursacht", zeigte sich Beck überzeugt. "Gut, dass de Maizière Staatssekretär Otremba als wichtiges Zeichen gleich als erstes entlassen hat. Schaumschlägerei, so viel zur Lehre aus dem Aufstieg und Fall Guttenbergs, darf nicht zum Maßstab der Politik bei uns werden." Ein solcher Job bedeute harte Arbeit. Dagegen habe Guttenberg "ein komplettes Durcheinander angerichtet". Als besonderes Beispiel führte Beck den von der Wehrpflicht abhängigen Zivildienst an: "Der Zivildienst platzt auseinander und niemand weiß, wie es wirklich weiter geht. Das ist eine Katastrophe für die Menschen." Auf die Frage, auch vor dem Hintergrund seiner eigenen missglückten Erfahrungen als zeitweiliger SPD-Bundesvorsitzender auf dem Berliner Parkett, sagte Beck auf die Frage, ob auch gute Politiker von den Medien kaputt gemacht würden: "Gelegentlich."
Quelle: Leipziger Volkszeitung