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Chemnitzer Oberbürgermeisterin auf Bürgersprechstunde ausgebuht

Archivmeldung vom 31.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Barbara Ludwig 2009
Barbara Ludwig 2009

Foto: User:Kolossos
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Chemnitz` Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) ist am Donnerstag auf einer Bürgersprechstunde ausgebuht worden. Ludwig sagte, nach dem Tötungsdelikt vom Sonntag hätte es durchaus Gelegenheit gegeben, eine Protestkundgebung anzumelden und regulär durchzuführen, und erntete dafür Pfiffe. In der Vergangenheit habe niemand in Deutschland über Chemnitz gesprochen, durch den teilweise gewaltsamen Protest gebe die Stadt nun aber ein schlechtes Bild ab.

"Wenn wir eine Stadt sind, wo niemand mehr herkommen will, weil man Angst hat auf die Straße zu gehen, dann ist das kein guter Ort", sagte sie. Immer wieder wurde die Oberbürgermeisterin durch wütende Zwischenrufe unterbrochen, einzelne Kritiker warfen Ludwig lautstark vor, die Probleme selbst verursacht zu haben. Zuvor hatte bei dem sogenannten "Sachsengespräch" auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gesprochen. Er rief der Anwesenden zum Vertrauen in die staatliche Ordnung auf. "Der Grundsatz unseres Zusammenlebens ist Demokratie und Rechtsstaatlichkeit", sagte der CDU-Politiker. Für den Satz, dass in Chemnitz nicht alle rechtsradikal seien, bekam er vereinzelt Applaus.

Mit dem "Sachsengespräch" war Kretschmer zuvor schon in allen Landkreisen Sachsens unterwegs. Die Veranstaltung am Donnerstag war bereits vor dem Tötungsdelikt bei dem Chemnitzer Stadtfest geplant. Unterdessen neigte sich die von der rechtspopulistischen Organisation "Pro Chemnitz" angemeldeten Demo dem Ende entgegen. "Laut Einschätzung der Versammlungsbehörde haben heute circa 900 Menschen an der Veranstaltung von `Pro Chemnitz` teilgenommen", teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Lage sei weiterhin entspannt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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