Lucke: Gegenwehr gegen Rechte in AfD hätte meinen Sturz bedeutet
Archivmeldung vom 25.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAus Sorge, die Macht in der AfD zu verlieren, hat Parteigründer Bernd Lucke auf entschiedene Gegenwehr gegen Rechte verzichtet: Er hätte wohl öfter eine Botschaft an die Basis aussenden sollen, "aber das hätte wahrscheinlich meinen baldigen Sturz bedeutet, und damit hätte ich die Partei erst recht nicht auf Kurs halten können", sagte Lucke im Gespräch mit dem "Spiegel".
Lucke gestand ein, er sei in der Partei "gescheitert", weil er radikale Mitglieder nicht genug bekämpft habe. "Wie stark diese Strömung wurde, habe ich zu spät erkannt. Das ist mein Fehler."
Für seine neue Partei Alfa plant Bernd Lucke eine schwarze Liste unerwünschter Mitglieder, die er aus charakterlichen Gründen ablehnt. "Es geht nicht nur darum, eine neue Unterwanderung von rechts zu verhindern", sagte der VWL-Professor. "Wir wollen auch die Intriganten, Karrieristen und Querulanten nicht haben, die schon die AfD ruiniert haben." Es könne nicht schaden, "den Laden sauber zu halten". Auch deshalb ruft der Alfa-Chef im "Spiegel" seine Mitglieder auf, unerwünschte Antragsteller der Parteiführung zu melden: "Wenn nun einer von uns sagt, von Herrn XY rate ich dringend ab, dann nehmen wir den eben nicht auf."
Quelle: dts Nachrichtenagentur