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Böhmer: Deutsch als Zweitsprache muss Pflicht für alle Pädagogen werden

Archivmeldung vom 13.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), beklagt die Sprachdefizite junger Migranten und fordert deshalb, dass Deutsch als Zweitsprache zu einem verpflichtenden Teil der Ausbildung von Pädagogen wird. "Alle Erzieher und alle Lehrer müssen im Rahmen ihrer Ausbildung besser auf Deutsch als Zweitsprache vorbereitet werden. Das Thema muss Pflichtprogramm an den Fachschulen, Akademien und Universitäten werden", sagte Böhmer der Tageszeitung "Die Welt".

Auch müssten die Erkenntnisse, welche Sprachförderprogramme tatsächlich wirkten, schneller transportiert werden. Ziel sei es, die Sprachförderung nicht erst mit der Schule zu starten, sagte Böhmer: "Sprachförderung muss am besten schon vor dem Kindergarten, mindestens aber mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnen. Wir müssen noch mehr Migranten überzeugen, ihre Kinder auch in diese Einrichtungen zu schicken."

"Bild": Wachsendes Deutsch-Defizit bei Migranten-Kindern

Immer mehr Migranten-Kinder brauchen zusätzliche Sprachförderung. Grund: Ihre Deutschkenntnisse reichen nicht aus, um dem Schulunterricht folgen zu können. In vielen Zuwandererfamilien werde zu Hause kaum oder sogar kein Deutsch gesprochen, sollen neue Zahlen von Bund und Ländern zu den Sprachkenntnissen von Schülern mit Migrationshintergrund belegen, die der "Bild-Zeitung" vorliegen. Auch Maria Böhmer, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, warnt: "In einzelnen Ländern braucht fast jedes zweite Kind gezielte Sprachförderung. Das ist eine gewaltige Aufgabe. Sie muss überall oberste Priorität haben", sagte sie "Bild". Böhmer weiter: "Jedes dritte Kind unter 5 Jahren kommt aus einer Zuwandererfamilie." Ihre Sprachdefizite kündigen sich oft bereits im Kindergarten an, wirken sich danach aber vor allem in der Grundschule aus. Die Zeitung nennt als Beispiele für den Trend Hamburg, wo laut Statistikamt Nord 23 Prozent der Grundschüler in der Hansestadt zu Hause kaum Deutsch sprechen. In Bayern ist für 14,7 Prozent der bayerischen Grundschüler die "Verkehrssprache in der Familie nicht Deutsch", in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, trifft das auf 18 Prozent der Grundschüler zu. Böhmer: "Für eine gelingende Integration und die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg sind gute Deutschkenntnisse die Voraussetzung. Wer kein Deutsch spricht, ist nur Zaungast in unserem Land. Jedes Kind sollte mit Eintritt in die Schule so gut Deutsch sprechen können, dass es dem Unterricht folgen kann. Umso wichtiger ist die Sprachförderung von Anfang an."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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