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FDP-Vize Wolfgang Kubicki fordert : "Wir müssen auch mit Imamen in bestimmte Stadtteile gehen, um die Menschen von der Impfung zu überzeugen"

Archivmeldung vom 06.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Wolfgang Kubicki (2020)
Wolfgang Kubicki (2020)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der stellvertretende FDP-Chef und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki fordert eine umfangreiche Aufklärungskampagne zur Steigerung der Covid19-Impfquote.

Im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" für RedaktionsNetzwerk Deutschland und Kölner Stadt-Anzeiger sagt Kubicki: "Wir haben Gegenden, in denen wir die Menschen aufgrund von Sprachschwierigkeiten oder religiösen Gründen nicht erreichen. Da müssen wir Aufklärung betreiben und auch mit Imamen in bestimmte Stadtteile gehen, um die Menschen von der Impfung zu überzeugen." Wichtig sei aber, dass dies nicht durch Druck und Zwang geschehe.

Kubicki im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach: "Wo ist eigentlich die Aufklärungskampagne? Als es Aids gab, hatten wir keine Litfaßsäule, auf der nicht stand: 'Gib Aids keine Chance'. Da gab es Aufklärungsmaterial, da wurden Filme gezeigt. All das vermisse ich bei der Kampagne für eine bessere Impfung."

Kontraproduktiv für den Impferfolg bewertet Wolfgang Kubicki öffentliche Äußerungen wie die des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. Der hatte angekündigt, sich nicht impfen zu lassen: "Ich kann Herrn Aiwanger verstehen, dass er als Person diese Entscheidung treffen will. Aber er ist gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsident in Bayern. Und ich glaube schon, dass Politiker, die eine Impfung für sinnvoll halten und eine Vorbildfunktion haben, dieser Aussage auch selbst Folge zu leisten haben. Diesen Widerspruch, 'Ich bin für eine Impfung, aber ich lasse mich nicht impfen', kann Herr Aiwanger nicht auflösen."

Zu seinem Impfverhalten sagt Kubicki im "Wochentester"-Podcast: "Ich bin zweifach geimpft und werde mich auch ein drittes Mal impfen lassen, weil es der beste Eigenschutz ist. Ich lasse mich nicht impfen, um die Bevölkerung zu schützen, sondern damit ich geschützt bin vor Ansteckung oder schweren Verläufen oder Todesfällen. Deshalb verstehe ich nicht, warum die Geimpften Angst vor Ungeimpften haben."

Kritik äußert der stellvertretende FDP-Vorsitzende an den sogenannten "2-G-Regeln", die als Plan der Bundesregierung für den Herbst bekannt wurden. Kubicki im "Wochentester"-Podcast: "Manchmal hat man wirklich das Gefühl, es geht nicht mehr nur um Gesundheitsschutz, sondern auch um die Erziehung der Menschen zu besserem Verhalten."

Kubicki: "Es gibt eine verfassungsrechtliche Pflicht, zur Normalität des Lebens zurückzukehren. Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie das Ziel benennt." Für die Rückkehr zur Normalität müsse die Regierung wegkommen vom Inzidenzwert als Grundlage weiterer Maßnahmen: "Spahns Ministerium hat mir gerade auf eine Kleine Anfrage geantwortet, dass der Inzidenzwert gar nichts mehr aussagt, was das Pandemiegeschehen angeht."

Die Alternative, so Kubicki: "Wir müssen viel stärker auf die Altersgruppen schauen. Wir werden nach den Sommerferien erleben, dass die Inzidenzzahlen besonders bei Kindern und Jugendlichen steigen, dort stellen sie allerdings keine wirkliche Gefahr für das Gesundheitswesen dar."

Quelle: MAASS-GENAU - Das Medienbüro (ots)


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