Bau der Leverkusener Brücke verzögert sich um mindestens 18 Monate - alte Brücke mit Asbest und PCB belastet
Archivmeldung vom 20.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttIm Streit um die Stahlbauteile für den Neubau der Rheinbrücke Leverkusen hat der Landesbetrieb Straßen NRW dem österreichischen Baukonzern Porr AG nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" eine Frist gesetzt, die am heutigen Montag abläuft.
Sollte der Konzern nicht bereit sein, die aus Sicht von Straßen NRW mangelhaften Stahlteile für den Neubau der ersten Brückenhälfte zurückzunehmen, werde man den Vertrag für das 363 Millionen Euro teure Bauprojekt kündigen, heißt es nach Informationen der Zeitung. 22 der 40 Bauteile befinden sich bereits in Europa, 18 lagern im Hafen von Rotterdam, vier in Köln-Niehl.
Die Porr AG hat ihrerseits angeboten, die aus ihrer Sicht bei der Ankunft der Bauteile im Hafen von Rotterdam festgestellten Mängel zu beseitigen. Es handele sich dabei um Schäden, "die bei Stahlarbeiten dieser Größenordnung zu erwarten sind". Der Tüv Rheinland, der die Produktion der Bauteile in China im Auftrag des Baukonzerns überwacht hat, hält eine Nachbesserung für möglich.
Der Baukonzern hat am Wochenende beantragt, einen staatlichen Gutachter einzuschalten, um den Qualitätsstreit zu lösen. Dies sei in den Verträgen so vorgesehen. Man sei nach wie vor an einer Einigung mit Straßen NRW interessiert. Solange das Gutachten nicht vorliege, könne der Vertrag aus Sicht der Porr AG nicht gekündigt werden.
Fest steht nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" bereits jetzt, dass sich das gesamte Bauprojekt mindestens um 18 Monate verzögern wird. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist die alte Brücke mit Asbest und PCB belastet, so dass sich der Abbruch verzögern wird. Straßen NRW hat es nach Angaben der Porr AG bei der Planung versäumt, ein Gutachten über mögliche Schadstoffbelastungen einzuholen. Das liege inzwischen vor. Je nach Sanierungsart könne sich das Gesamtprojekt um bis zu weitere 36 Monate verzögern und bis zu 250 Millionen Euro teurer werden.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)