Gregor Gysi half Firma bei Kauf einer Spitzenimmobilie von Linken-geführtem Finanzministerium Brandenburg
Archivmeldung vom 20.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf Linken-Fraktionschef Gregor Gysi und den brandenburgischen Landesfinanzminister Christian Görke (Linke) kommen wegen eines Millionengeschäfts mit einer Spitzenimmobilie in Potsdam Fragen zu. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seinem Online-Angebot.
Görke hatte im Juni einem Konsortium aus den zwei Berliner Firmen Eureka und Sanus den Zuschlag für den Kauf des ehemaligen Landtags in Potsdam erteilen lassen. Eureka ließ sich dabei von Gregor Gysi, dem Fraktionschef der Linken im Bundestag, anwaltlich beraten. Jetzt tauchen nach Recherchen des stern Ungereimtheiten in der Sache auf. Das Landesfinanzministerium hatte ein höher dotiertes Angebot einer anderen Berliner Firma mit der Begründung abgelehnt, dass es "weder bei der Stadt Potsdam noch beim Land inhaltlich überzeugen" habe können. Die Stadtverwaltung erklärte dagegen gegenüber dem stern, sie habe bei allen Angeboten gleichermaßen "sowohl positive wie negative Aspekte" ausgemacht. Die Stadt hatte sich überdies beschwert, weil bei den Angeboten "durchgängig" nötige Informationen gefehlt hätten. Illuster ist überdies der Gründer Firma Sanus, Siegfried Nehls. Er ist ab August vor dem Amtsgericht in Berlin angeklagt, wegen des Vorwurfs des Missbrauchs von Titeln und Urkundenfälschung. Nehls ist Chef der Sanus Capital AG und wurde noch dieser Tage auf der Facebook-Seite der Sanus-Gruppe als "Gründer" und Repräsentant der Gruppe vorgestellt.
Finanzminister Görke bestritt gegenüber dem stern, selbst Einfluss auf das Verkaufsverfahren genommen zu haben. Gysi bestätigte dem stern, dass er Vertreter von Sanus und Eureka zu einem "Bietergespräch" mit Vertretern des Landesfinanzministeriums begleitet hatte. Er versicherte zugleich, nie mit seinem Parteifreund Görke über das Thema gesprochen zu haben. Vorwürfe etwa des Lobbyismus seien "blödsinnig". "Niemals" käme er auf die Idee, "Parteibeziehungen" für ein Anwaltsmandat "zu missbrauchen".
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)