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Trendbarometer: Frühlingshoch für die SPD

Archivmeldung vom 09.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Die SPD erlebt im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer ein Frühlingshoch. Die Kompetenzwerte steigen um 2 Prozentpunkte, Andrea Nahles legt im direkten Vergleich mit Angela Merkel ebenfalls um 2 Prozentpunkte zu und die SPD erreicht bei der Frage nach den Wahlabsichten erstmals in diesem Jahr wieder 20 Prozent. "Welche Partei wird am besten mit den Problemen in Deutschland fertig?", hat forsa gefragt. Die Ergebnisse: 8 Prozent SPD (+ 2%punkte), 26 Prozent CDU/CSU (+/- 0), 12 Prozent sonstige Parteien (+ 1%punkt), 54 Prozent keine Partei (- 3%punkte).

Wenn in Deutschland eine direkte Kanzlerwahl möglich wäre, würde Angela Merkel weiterhin vorne liegen, aber sich um 2 Prozentpunkte verschlechtern. Merkel gegen Nahles: 49 Prozent für die Kanzlerin (Vorwoche 51%), 15 Prozent für Nahles (13%). Merkel gegen Olaf Scholz: Merkel 44 Prozent (46%), Scholz 21 Prozent (21%).

Während die SPD bei der Frage nach den Wahlabsichten gegenüber der Vorwoche zulegen kann, geben Unionsparteien und Grüne um jeweils 1 Prozentpunkt nach.

Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 32 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 20 Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 11 Prozent (8,9%), Linke 10 Prozent (9,2%), AfD 13 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt bei 23 Prozent (Nichtwähler: 23,8%).

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Die SPD kann sich etwas erholen, weil sich die Partei zurzeit auf das Regierungshandeln konzentriert und die heftigen Turbulenzen nach dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl erstmal abgeflaut sind. Dagegen bieten CDU und CSU ein Bild der Uneinigkeit. Das liegt vor allem an Innenminister Horst Seehofer, der mit Themen wie Zuwanderung AfD-Wähler gewinnen will. Tatsächlich wird dadurch die AfD stabilisiert und die Union geschwächt."

Die größten Probleme: Flüchtlinge, Armut, Wirtschaft

Was sind für die Deutschen derzeit die größten Probleme? forsa hat für das RTL/n-tv-Trendbarometer dazu über 5000 Bundesbürger befragt. Am häufigsten wurde die Zahl der Ausländer und Flüchtlinge als Problem genannt (29%), die Armut in manchen Bevölkerungsschichten und das soziale Gefälle in Deutschland (28%), die allgemeine ökonomische Lage sowie die Situation am Ar-beits- und Wohnungsmarkt (17%) und die schwierige Regierungsbildung (17%). Für 13 Prozent sind der Zustand des Rentensystems und der sozialen Sicherung insgesamt ein großes Problem, 11 Prozent stören sich an der Art und Weise, wie manche Politiker und Parteien sich verhalten. 10 Prozent sorgen sich um Umwelt- und Klimaschutz, 9 Prozent um die Gesundheitsversorgung. 10 Prozent fragen sich, ob die Integration der Flüchtlinge überhaupt gelingen kann.

Auf ökonomische Probleme entfallen somit insgesamt 75 Prozent der Nennungen, 39 Prozent sehen Flüchtlinge, Zuwanderung und Integration als Probleme, die gelöst werden müssen. Dabei unterscheiden sich die Anhänger der AfD sehr stark von denen der übrigen Parteien. Für AfD-Anhänger sind Ausländer, Flüchtlinge und Integration das größte Problem (75%), Anhänger der SPD (38%), der Grünen (32%) der Linken (36%), der CDU (42%), der CSU (44%) und der FDP (42%) sehen das nicht so dramatisch.

Auch bei der Bewertung der wirtschaftlichen Probleme gibt es Unterschiede. Diese Themen sind den Anhängern der Grünen (84%), der SPD (89%) und der Linken (99%) noch wichtiger als denen der CDU (71%), der CSU (74%) und der AfD (67%). Die innerhalb der Union stark diskutierte "innere Sicherheit" wird nur von einer Minderheit (4%) als Problem angesehen. Das gilt auch für Anhänger der CDU (4%) und der CSU (8%).

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszuzugs und der heftig geführten Debatte über den Umgang mit den Migrationsströmen hatten zeitweilig mehr als 70 Prozent aller Bundesbürger die Flüchtlingsfrage als größtes Problem in Deutschland empfunden. Wenn jetzt trotz deutlich geringerer Flüchtlingszahlen immer noch fast 40 Prozent dieses Thema als Problem ansehen, ist das vor allem darauf zurückzuführen, dass die CSU und Innenminister Horst Seehofer ständig Zuwanderung und Islam als Gefahr an die Wand malen. Die Mehrheit der Deutschen hält allerdings die vielfältigen anderen Probleme des Landes für drängender."

Die Daten über Parteien- und Kanzlerpräferenz wurden vom 3. bis 6. April 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.005 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

Die Daten über die größten Probleme der Deutschen wurden vom 5. März bis 6. April 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Daten-basis: 5.061 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 1,5 Prozentpunkte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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