Positionspapier der Bundesärztekammer Woran sich die neue Bundesregierung messen lassen muss
"Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen, die grundlegende Reformen in allen Leistungsbereichen des Gesundheitssystems notwendig machen.
Insbesondere der steigende Behandlungsbedarf in einer älter werdenden Gesellschaft und der sich stetig verschärfende Fachkräftemangel erfordern Strategien und Konzepte, um die hochqualifizierte medizinische Versorgung dauerhaft zu sichern." Das sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers "Fokus auf die Gesundheit: Woran sich die neue Bundesregierung messen lassen muss".
In dem Papier benennt die Bundesärztekammer (BÄK) prioritäre Handlungsfelder für die nächste Legislaturperiode. So fordert sie, Krankheitsprävention und die Förderung von Gesundheitskompetenz als ressortübergreifenden Politikansatz zu verankern. In einem weiteren Schwerpunkt plädiert die BÄK für mehr Koordination und Steuerung in der Patientenversorgung. Mit Blick auf die angespannte Personalsituation und den Fachkräftemangel seien konkrete Maßnahmen zur ärztlichen Nachwuchsförderung, zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten von unnötigen Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben erforderlich. Insbesondere sei "der Arztberuf als freier Beruf vor den Auswirkungen der fortschreitenden Kommerzialisierung der medizinischen Versorgung zu schützen", heißt es in dem Papier. Auch müsse das Gesundheitswesen mit einer umfassenden Resilienzstrategie besser auf nationale und internationale Krisen- und Bedrohungslagen sowie auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet werden.
Reinhardt verwies darauf, dass viele Bürgerinnen und Bürger befürchteten, dass das aktuell hohe Qualitätsniveau der Patientenversorgung angesichts vielfältiger Herausforderungen nicht dauerhaft gesichert werden könne. Er betonte: "Die Politik sollte diese Ängste der Menschen auch mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden in unserem Land ernst nehmen und die notwendigen Reformen gemeinsam mit der Ärzteschaft angehen".
Quelle: Bundesärztekammer (ots)